Basel, 16. Dezember 2022 (geno). Sind Genossenschaften die „guten“ Unternehmen ? Das fragt Peter V. Kunz in einem Kommentar der Schweizer Publikation „FinanzundWirtschaft“. Dieses zählebig positive Zerrbild von Genossenschaften sei kritisch zu hinterfragen. Das Genossenschaftsrecht müsse revidiert werden.
Nach Auffassung des Kommentators fällt auf, das gerade in den vergangenen Jahren vermehrt Genossenschaften in Skandale oder Skandälchen verwickelt waren oder sind. Hauptsächlicher Vorwurf sei die mangelnde „korrekte Unternehmensführung“, die zu Interessenkonflikten und sogar zu Gerichtsverfahren führten.
In der Schweiz gibt es ungefähr 8.300 Genossenschaften, teilt Kunz mit. Das sei eine kleine Zahl verglichen mit circa 224.000 Aktiengesellschaften (AG) und 218.000 Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbH). Dennoch erwiesen sich die wenigsten Genossenschaften als gemeinnützig. Gewinnstreben dominiere in den Schweizer Kooperativen. Deswegen reduziere sich ihr „moralischer Vorsprung“ gegenüber den Aktiengesellschaften und ihren Aktionären.
Kunz weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass seit dem Jahr 2020 die Initiative „Idee cooperative“ (Genossenschaft für Genossenschaften) als Lobbyorganisation für die genossenschaftliche Unternehmensform aktiv ist. ++ (ch/mgn/16.12.22 – 228)
+++ Hinweis update +++ Schweizer Genossenschaften im internationalen Vergleich (Tabellenform) Beitrag der Genossenschaftsnachrichten vom 22.12.22
www.genonachrichten.de, e-mail@genonachrichten.de, Redaktion: Matthias Günkel (mgn), tel. 0176 / 26 00 60 27
1 Kommentar.
Genossenschaften sind die besseren Kapitalisten! Aber sind Genossenschaft wirklich gemeinnützig? Oder sollen Genossenschaften grundsätzlich gemeinnützig sein?
Im deutschsprachigen Raum D-A-CH und Südtirol existieren 4 unterschiedliche Genossenschaftsgesetze mit unterschiedlichen Auslegungen.