Fladungen, 29. November 2022 (geno). Die bayrische Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats Rhön (BSR) begleitet seit geraumer Zeit ein genossenschaftlich organisiertes Fernwärmenetz in und um die Kleinstadt Fladungen.
Julia Rösch von der BSR-Administration weist in einem Interview mit dem UNESCO-Newsletter darauf hin, dass aus einer seit 2011 existenten, privaten und Strom produzierenden Biogasanlage nunmehr auch Nahwärme erzeugt wird. Durch das gleichzeitige Erzeugen von Strom und Wärme sei die Anlage viel effizienter nutzbar – beispielsweise zur Trocknung von Holzhackschnitzeln und für das Nahwärmenetz. Dieses System wurde 2016 in Betrieb genommen. Es verteilt die Wärme der Anlage im gesamten Stadtgebiet und ist im Besitz einer Genossenschaft, die zugleich auch Abnehmer der Wärme ist.
Die Genossenschaftsmitglieder haben viele Vorteile, so Rösch. Vor allem müsse man sich um weniger kümmern. Für die Mitglieder gebe es einen Ansprechpartner, der die Anlage und damit alle Heizungen rund ums Jahr betreut. Zudem spare jeder Hausbesitzer mindestens einen Raum ein, weil keine eigene Heizungsanlage und kein Brennstofflager mehr nötig ist. Entscheidendes Argument sei aber der Preis, der eine sinnvolle Alternative zu anderen Energieträgern bildet. Mit der genossenschaftlichen Lösung stelle das Fladunger Modell durchaus ein Vorbild für zahlreiche andere Gemeinden in Franken oder andernorts in Deutschland dar – insbesondere dort, wo bereits Biogasanlagen in Betrieb sind. ++ (br/mgn/29.11.22 – 215)
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