Konstanz, 31. Oktober 2022 (geno). Die 1.700 Produktionsgenossenschaften des Handwerks (PGH) in der DDR wurden unter die Forscherlupe genommen. Michael Fetscher hat diese Genossenschaften analysiert und ihr Schicksal mit anderen privaten ostdeutschen Unternehmen verglichen. Der Titel der in der Universität Konstanz vorgelegten Dissertation lautet „Endogene Reformschritte zur Reorganisation von Eigentumsrechten mittelständischer Unternehmen in Ostdeutschland“ .
In der Untersuchung heißt es: „Im Gegensatz zu vielen VEB gehörte eine große Zahl von PGH schon vor der Wende zu den vergleichsweise leistungsfähigen Betriebseinheiten. In der allgemeinen Mangelwirtschaft der DDR hatten die PGH unter anderem die wichtige Funktion, Bedarfslücken auf lokaler Ebene wenigstens teilweise zu schließen. Mit dieser für die DDR ungewöhnlichen Kundenorientierung hatten sie sich vielfach einen Leistungsvorsprung erworben.“ Speziell im Dienstleistungsbereich hielten PGH eine starke lokale Marktstellung, wird festgestellt. Diese habe sich aufgrund staatlicher Begünstigungen der PGH zu Lasten des Privathandwerks ergeben. ++ (hk/mgn/31.10.22 – 195)
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