Tschechiens Genossenschaftswesen: Gute Tradition und schlechter Leumund

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Prag, 15. September 2022 (geno) Genossenschaften in Tschechien blicken auf eine positive Tradition zurück und können dennoch einen schlechten Leumund in der Gegenwart nicht leugnen. Wie der tschechische Rundfunk verbreitet, hat die „Kollektivwirtschaft in Tschechien keinen guten Ruf“. Viele Menschen hätten noch im Gedächtnis, wie sich das kommunistische Regime diesen Begriff auf die Fahnen schrieb und die Wirtschaft dabei ruinierte. Heutzutage organisierten sich nur noch Imker oder andere Interessenverbände genossenschaftlich.

Bis zum Zweiten Weltkrieg war das jedoch anders. Die Genossenschaften waren eine wichtige Säule des gesellschaftlichen Lebens und der sozialen Gerechtigkeit. Ihre Geschichte reichte zurück bis in das Jahr 1847. Damals wurde in Prag der Lebensmittel- und Sparverein gegründet. Bald folgten in zahlreichen Städten Böhmens und Mährens weitere solcher Verbände. Insbesondere zwischen den beiden Weltkriegen erlebten Tschechiens Genossenschaften ihre Blütezeit. Laut Statistik gab es Anfang der 1930er Jahre fast 1.500 Genossenschaften mit fast einer Million Mitglieder. ++ (ts/mgn/15.09.22 – 144)

www.genonachrichten.de, e-mail: mg@genonachrichten.de, Redaktion: Matthias Günkel (mgn), tel. 0176 / 26 00 60 27

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