Nachhaltigkeit im Zentrum norditalienischer Genossenschaften

Bolzano, 13. September 2022 (geno). „Die Frage nach der Bedeutung und der strategischen Rolle der genossenschaftlichen Energiegemeinschaften ist heute aktueller denn je, lässt sich doch ein stetig wachsendes Interesse für effektive, zeitnahe und gemeinsame Lösungen im Bereich der Nachhaltigkeit feststellen.“ So formuliert es die jüngste Pressemittelung, die vom norditalienischen Dachverband der Genossenschaften Coopbund Alto Adige Südtirol verbreitet wurde. Bei den Energiegemeinschaften handele es sich um Rechtssubjekte ohne Gewinnerzielungsabsicht, gebildet aus Gebietskörperschaften und Gewerbetreibenden oder auch Privatpersonen, die sich gemeinsam mit einer Infrastruktur für die Erzeugung von Energie aus erneuerbaren Quellen ausstatten.

Das stand im Mittelpunkt einer Diskussionsrunde im Kongresszentrum der Messe Bozen im Rahmen der Nachhaltigkeitstage mit Fachleuten der Südtiroler Genossenschaftsverbände, die von der Direktorin des Landesamtes für die Entwicklung des Genossenschaftswesens, Manuela Paulmichl moderiert worden ist. Die Veranstaltung gehört zu einer Plattform für den Austausch zwischen Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und jungen Menschen. Sie soll nachhaltige Entwicklung einem möglichst breiten Publikum zugänglich machen.

Monica Devilli, Vorsitzende von Coopbund Alto Adige Südtirol, äußerte höchste Zweifel an weltweit organisierten Energiesystemen. „Der schlagartige Anstieg der Energiekosten und die Herausforderungen im Bereich des Umweltschutzes stellen für unser Wirtschaftssystem eine ernsthafte Bedrohung dar. Es ist daher unumgänglich, das globale Energieversorgungssystem zu überdenken. Energiegemeinschaften stellen ein einzigartiges Instrument dar, um den erforderlichen Paradigmenwechsel zu vollziehen“ erklärte sie.

Nach Auffassung von Alex Baldo, Leiter des Bereichs Forschung und Entwicklung bei Coopbund Alto Adige Südtirol, sind Bürger, Unternehmen und Betriebe vor Ort an der Produktion, dem Verbrauch, der Speicherung und dem Tausch von Energie zu beteiligen. Dabei stünden Eigenkonsum und Zusammenarbeit im Vordergrund. „Das auf Erzeugung und Verbrauch von Energie aus erneuerbaren Quellen basierende soziale Organisationsmodell, das die Energiegemeinschaften vertreten, bietet sich somit als überzeugende Lösung im Sinne einer ‚Green Economy‘ an.“ ++ (en/mgn/13.09.22 – 142)

www.genonachrichten.de, e-mail: mg@genonachrichten.de, Redaktion: Matthias Günkel (mgn), tel. 0176 / 26 00 60 27

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