Brandenburger Genossenschaft liefert direkt Frischmilch

Fürstenwalde, 29. Juni 2022 (geno).+++ Der direkte Verkauf von Obst, Gemüse und anderen Agrarerzeugnissen ist die profane, seit fast Jahrhunderten praktizierte Versorgung der Bevölkerung in jeder deutschen Kleinstadt. Gewinnsüchtige Zwischenhändler im klassischen Sinne kommen dort kaum zum Zuge. Dieser uralte Klassiker des Handels, der seit langem außer Mode gekommen ist, befindet sich wieder im Aufschwung.

Wie eine Landwirtschaftsgenossenschaft im Osten des Bundeslandes Brandenburg dieser lokalen Marktwirtschaft im eigentlichen Sinne wieder zu neuer Popularität verhilft, schildert die Zeitung „Märkischer Markt“ am Mittwoch. Es geht um die Agrargenossenschaft Fürstenwalde, die Frischmilch ihrer Kühe in der ländlichen Region unmittelbar den Verbrauchern – unter Ausschluss des Groß- und Einzelhandels – anbietet. Das Motto heißt „Automaten statt Laden“. Erst kürzlich hat die in Buchholz ansässige Genossenschaft in der 400-Seelen-Gemeinde Beerfelde zwei Verkaufsautomaten aufgestellt. Einen für Milch und den zweiten für andere Lebensmittel wie Eier, Joghurt oder auch Schokolade. Die Vorteile dieser Kaufvariante beschreibt Katrin Stenz: „Gerade für unsere Familie mit Kindern, die viel Milch trinken, ist das hier mit dem kurzen Weg eine angenehme Sache. Ich gehe hier alle zwei Tage her und der Geschmack ist auch ein ganz anderer als der von einer Tetrapack-Milch im Supermarkt“.

Benjamin Meise von der Fürstenwalder Agrargenossenschaft hat das Modell bereits an sechs weiteren Standorten erprobt. Dort kann er Milch seiner Kühe direkt vermarkten. Der erste Automat sei schon 2015 in Buchholz aufgestellt worden. Damit werde auch eine Versorgungslücke im ländlichen Raum gefüllt. Für Kundin Katrin Stenz fallen nur wenige zusätzliche Handgriffe an: sie stöpselt ihre Milchflasche selbst an den Zapfhahn und wirft 1,40 Euro in den Automaten. Für die Genossenschaft „rechnet“ sich das Automatennetz, weil kein Verkaufspersonal benötigt wird. ++ (ge/mgn/29.06.22 – 097)

www.genonachrichten.de, e-mail: mg@genonachrichten.de, Redaktion: Matthias Günkel (mgn), tel. 0176 / 26 00 60 27

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