Berlin, 9. Juni 2022 (geno). Vor knapp einem Jahr – im September 2021 – eröffnete das Berliner Genossenschaftsforum den „cooperativ werkraum“. Es ist der deutschlandweit erste multifunktionale Raum für Bildungsarbeit rund um Wohnungsbaugenossenschaften. Lokalisiert ist das Informationszentrum in ehemaligen Ladenräumen der denkmalgeschützten Siedlung „Lindenhof“ der GeWoSüd eG nahe des Berliner Verkehrsknotenpunkts Südkreuz. Dort ist Platz für Ausstellungen, Workshops und Experimentierangebote. Schwerpunktthemen sind Demokratie, Ökonomie und Nachhaltigkeit. Das Genossenschaftsforum zählt aktuell 49 Wohnungsbaugenossenschaften in Berlin und Potsdam. Zudem gehören Privatpersonen und fördernde Institutionen zum Mitgliederkreis des Forums.
Das Genossenschaftsforum entstand in der Zeit nach dem Tode des Bau-, Genossenschafts- und Lebensvisionärs Prof. Klaus Novy im August 1991. Damals drohte dessen Archiv zur Geschichte der Wohnreformbewegung das Aus. Bis dahin war es an der Technischen Universität (TU) Berlin im Fachgebiet Planungs- und Bauökonomie aufgebaut und stationiert. Es enthielt umfangreiches Bild- und Dokumentationsmaterial mit dem Schwerpunkt Wohnungsgenossenschaften. 1993 begannen die Vorarbeiten von Seiten Berliner Wohnungsbaugenossenschaften und ehemaliger Novy-Mitarbeiter, um das einzigartige Archiv zu retten sowie die Themensetzungen im Sinne eines Diskussionsforums über genossenschaftliche Ideen und Leitbilder zu erweitern.
Die formale Gründung des Genossenschaftsforums erfolgte am 21. Oktober 1993. Nach dem Umzug der Akten aus der TU Berlin und der Eintragung ins Vereinsregister am 15. März 1994 ging das Genossenschaftsforum an den Start. Schriften und Denkansätze Novys fließen in die Arbeit ein und bestimmen die Zielsetzungen bis in die Gegenwart. ++ (gf/mg/09.06.22 – 087)
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