Erfurt/Berlin, 11. Mai 2022 (geno). Eine junge Erfurter Forscherin wendet sich in ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit den altrechtlichen Waldgenossenschaften in Thüringen zu. Sie tut dies mit den thematischen Schwerpunkten Gemeingüter, nachhaltige Ressourcen und Daseinsvorsorge, die bisher kaum oder gar nicht zu Forschungsfeldern auserkoren worden sind. Die Studentin des Studiengangs Staatswissenschaften mit Schwerpunkt Politik und Öffentliches Recht schließt damit derzeit eine wissenschaftliche Untersuchung zur Erlangung des Master-Zertifikats ab, die unter der Überschrift „Forest Commons – Gemeingüter als Möglichkeit nachhaltiger Ressourcennutzung am Beispiel Thüringer Wälder“ steht. Für die Beantwortung der Forschungsfrage recherchiert sie in ausgewählten Thüringer Waldgenossenschaften und spricht mit einigen Mitgliedern dieser teilweise Jahrhunderte alten Kooperativen. Einen der letzten dieser Dialoge führte die junge Wissenschaftlerin am Mittwoch in Berlin mit einem Vorstandsmitglied der Waldgenossenschaft Defertshausen aus der Region der südthüringischen Stadt Meiningen.
Die Masterarbeit soll voraussichtlich im Spätsommer fertiggestellt sein. Denkbar und zu hoffen ist, dass diese Untersuchung zu wachsender gesellschaftlicher und politischer Aufmerksamkeit zugunsten von Waldgenossenschaften führt.
Den Recherchen der jungen und engagierten Forscherin aus Erfurt liegen generelle Überlegungen einer in Fachkreisen weltweit respektierten und anerkannten, aber allgemein wenig bekannten Wissenschaftlerin zugrunde: Es handelt sich um Prof. Elinor Ostrom von der Indiana University in Bloomington.
Ostrom erhielt als erste Frau im Jahr 2009 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften. Die Auszeichnung wurde von der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften damit begründet, die US-amerikanische Forscherin habe gezeigt, „wie gemeinschaftliches Eigentum von Nutzerorganisationen erfolgreich verwaltet werden kann.“ Die weltweit führende Wissenschaftlerin im Sektor Umweltökonomie setzte sich damit auseinander, wie Menschen in und mit Ökosystemen nachhaltig korrespondieren. ++ (fc/mgn/11.05.22 -069)
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