Berlin, 13. April 2022 (geno) Die kürzlich auf dem Alternativen Genossenschaftskongress in Berlin verabschiedete „Demokratische Mietenkonzeption für Wohnungsgenossenschaften“ hat inzwischen diverse politische und zivilgesellschaftliche Kreise erreicht und wird dort vielfältig diskutiert. Darin wird grundsätzlich festgestellt, dass Genossenschaftswohnungen keine Ware sind.
„Ausgehend vom Zweck der Wohnungsgenossenschaft – der gemeinschaftlichen Selbstversorgung mit Wohnungen – müssen die Mieten entsprechend den Kosten des Baus und der Bewirtschaftung der Wohnungen kallkuliert werden. Sie dürfen keinen Gewinn enthalten. Deswegen werden sie als Nutzungsentgelt bezeichnet. Die Nutzungsentgelte sind kein Mietpreis, der auf dem Wohnungsmarkt gebildet wird – abhängig von Angebot, Nachfrage und Profiterwartung,“ heißt es in dem Dokument. Auf diesem Grundsatz beruhe die „Demokratische Mietenkonzeption für Wohnungsgenossenschaften“. Die Praxis der Mietpreisbildung in den Genossenschaften gestalte sich jedoch entgegengesetzt.
Offensichtlich wird bereits allerorten der Terminus „Miete“ in demagogischer Weise verwendet, um den Begriff „Nutzungsentgelt“ zu vermeiden und zu umgehen. Sogar in den Hirnen der Wohnungsgenossen selbst, hat sich dieser Verbal-Virus fast ausnahmslos festgesetzt. Diese Infektion ist generell zu bekämpfen. ++ (mk/mgn/13.04.22 – 054)
www.genonachrichten.de, e-mail: mg@genonachrichten.de, Redaktion: Matthias Günkel (mgn), tel. 0176 / 26 00 60 27)