Münster/Berlin, 25. März 2022 (geno). „Der Ukraine-Krieg wirkt sich wirtschaftlich in erheblichem Maße auf die Agrargenossenschaften aus“, teilt die Geschäftsstelle Münster der Organisation „Genossenschaftsverband – Verband der Regionen“ am Freitag mit. Das bestätige eine aktuelle Umfrage bei den Mitgliedsunternehmen. 60,7 Prozent der Agrargenossenschaften seien demnach „sehr stark“ bzw. „stark betroffen“. Weitere 31,8 Prozent ordneten sich als „betroffen“ ein. Als Gründe werden vor allem die drastisch steigenden Preise für Dünge- und Futtermittel sowie für Energie und Kraftstoffe genannt.
Bereits jetzt hat der Ukraine-Krieg erhebliche Auswirkungen auf die Geschäftspolitik in den Agrargenossenschaften, heißt es in der Pressemitteilung. Das betreffe vor allem das Zurückstellen von Investitionen und die Versuche, neue Bezugsquellen zu erschließen. Mit mehr als 86 Prozent sei bei den Agrargenossenschaften die Bereitschaft überwältigend groß, den geflüchteten Menschen zu helfen. Neben Spenden sei das vor allem das Angebot von Arbeitsplätzen für Geflüchtete aus der Ukraine.
Als bemerkenswert ist der Schlussabsatz der Pressemitteilung zu beurteilen. Darin heißt es: „Im Genossenschaftsverband – Verband der Regionen e.V. sind über 60 Prozent der ostdeutschen Agrargenossenschaften organisiert. 35.000 landwirtschaftliche Mitglieder sind als Mitunternehmer in den Genossenschaften aktiv. Die Agrargenossenschaften bewirtschaften mit insgesamt 1,4 Millionen Hektar ca. 25 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche in Ostdeutschland und beschäftigen rund 25.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“. In diesem Zusammenhang ist es besonders interessant, dass fast ausschließlich im Osten Deutschlands angesiedelte Agrargenossenschaftsbetriebe im fernen Westdeutschland – im westfälischen Münster bzw. im hessischen Neu-Isenburg – ihre Organisationszentrale haben. ++ (ag/mgn/25.03.22 – 044)
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