Nizza, 15. März 2022 (geno). Der französische Olivenbauer und Eierproduzent Cedric Herou gründete 2017 in Südfrankreich in der Nähe von Nizza eine höchst umstrittenen Flüchtlingsgenossenschaft. Er zog damit die Konsequenz aus der migrantenfeindlichen Politik Frankreichs und Italiens, nachdem 2015 große Flüchtlingswellen Westeuropa überschwemmten. Um den vor allem aus Italien nach Frankreich drängenden Somaliern, Syrern oder Afghanen eine sichere Unterkunft und Betätigung zu verschaffen, rief er die erste rein bäuerliche Emmaus-Gemeinschaft ins Leben. Dazu stellte er die in seinem Besitz befindlichen Immobilien im Roya-Tal zur Verfügung.
Die Emmaus Bewegung setzt auf Hilfe zur Selbsthilfe und befasst sich mit der Bekämpfung von Obdachlosigkeit und Armut.
Das Projekt brachte ihm viele Feindschaften ein. Sogar der französische Staat ging gegen ihn strafrechtlich vor. Herrou wurde mehrfach verurteilt und inhaftiert. Letztendlich obsiegte seine Idee von Solidarität, mit der eine enorme wirtschaftliche und territoriale Dynamik entstanden ist. Es wurde ein Wirtschaftsmodell entwickelt, das auf nachhaltiger landwirtschaftlicher Tätigkeit beruht sowie die Probleme von Ökologie, sozialer Ausgrenzung und Gerechtigkeit praktisch löst. ++ (fg/mgn/15.03.22 – 038)
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