Berlin/Dessau, 10. Dezember 2021 (geno). Der Erwartungskatalog des genossenschaftlichen Dachverbandes MMW (Menschen machen Wirtschaft) an die neue Bundesregierung reicht von den Buchstaben A bis I. Die letzte der neun Forderungen betrifft die Installation eines Bereiches „Kooperationswirtschaft“ im Bundeswirtschaftsministerium. Genossenschaften müssten bei der „ökologischen Neuausrichtung“ in Deutschland eine gewichtige Rolle spielen. Es biete sich beispielsweise eine Werbeaktion mit dem Namen „Kooperativer Aufbruch“ an. Empfohlen wird ein „Ausschuss für Kooperationen und Genossenschaften“ (AfKG). Darin sollten – neben allen Spitzenverbänden – auch Organisationen einbezogen werden, die die genossenschaftliche Basis oder Teilbereiche des Genossenschaftssektors vertreten. Der AfKG soll als ständiges und qualifiziertes Beratergremium für die Politik agieren.
Der Bundesverband MMW fordert, gemeinsam mit der Kultusministerkonferenz (KMK) Studiengänge für Kooperationswissenschaften aufzubauen. Im Übrigen sollte das seit dem Jahr 2013 als Entwurf vorliegende Gesetz zu einer Kooperations-Gesellschaft (KoopG) in Kraft gesetzt werden. Vonnöten sei die längst überfällige EU-Harmonisierung“, da sich der bisherige deutsche „Sonderweg“ in Genossenschaftsfragen nicht bewährt hat. Die Zwangsmitgliedschaft von Genossenschaften – selbst den kleinsten – in Verbänden und die damit verbundene Staatsaufsicht sei abzuschaffen. Solche einengende Zustände herrschen in anderen europäischen Ländern nicht. ++ (ew/mgn/10.12.21 – 153)
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