Sankt Petersburg, 8. Oktober 2021 (geno). In Kürze begeht in Rußland eine ganz erlesene Genossenschaft ihren 25. Geburtstag. Es handelt sich um die Osero-Genossenschaft, die am 10. November 1996 gegründet wurde. Prominentes Mitglied ist der russische Präsident Wladimir Putin. „Osero“, was auf Deutsch „See“ bedeutet, ist inzwischen zum geflügelten Wort für die Seilschaften von Macht und Geld geworden. Zu den Genossenschaftsmitgliedern zählen Putins erster stellvertretender Infrastrukturminister Wladimir Jakunin, Russlands Ex-Industrie- und Bildungsminister Andrej Fursenko und der Bankier Jurij Kowaltschuk. Nach Jakunins Meinung ist allerdings nicht die Zugehörigkeit zur Osero-Genossenschaft der Grund für die Ernennung bestimmter Leute in politische Spitzenämter, sondern der Umstand, das die acht Genossenschaftsgründer aus Leningrad stammen und sich kennen. Jakunin, der früher auch Chef der russischen Eisenbahngesellschaft war, gründete vor fünf Jahren die Einrichtung „Dialogue of Civilization Research Institut“ (DOC), deren Hauptsitz inzwischen von Wien nach Berlin verlegt wurde. An dem im westlichen Jargon als Denkfabrik bezeichneten „Dialog der Zivilisationen“ sind Vertreter aus zehn Staaten beteiligt.
Wladimir Putin selbst stieß zu dem Kreis der Osero-Kooperative nach seiner Rückkehr als sowjetischer KGB-Offizier im Jahr 1989 aus Dresden. Er war dann von 1991 bis 1996 in der Stadtverwaltung Sankt Petersburg tätig. In dieser Zeit entstand die Genossenschaft Osero, die eine Datschensiedlung gründete und selbst verwaltet. Sie liegt in der Nähe zur finnischen Grenze inmitten von Birkenwäldern und grenzt etwa 120 Kilometer nördlich von Sankt Petersburg an ein Gewässer, das seit 1948 Komsomolzensee heißt. ++ (rl/mgn/08.10.21 – 111)
www.genonachrichten.de, e-mail: mg@genonacrichten.de, Redaktion: Matthias Günkel (mgn), tel. 0176 / 26 00 60 27