Bonn, 19. August 2021 (geno). In der Weiterbildung der deutschen Volkshochschulen (VHS) geht es beim Thema Genossenschaften insbesondere um die Präsentation und Unterstützung konkreter Gemeinschaftsprojekte. Das erklärte die Pressesprecherin des in Bonn ansässigen Deutschen Volkshochschul-Verbandes (DVV), Simone Kaucher, am Donnerstag gegenüber der Redaktion GenoNachrichten. Es handele sich überwiegend um Kurse zum genossenschaftlichen Wohnen.
Aus der VHS-Datenbank zum Bildungsjahr 2021/22 benannte Kaucher dafür sechs Fallbeispiele aus Bayern, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Hessen und Thüringen, die von zivilgesellschaftlichem Engagement der Menschen zeugen. Am 15. September 2021 wird in der Volkshochschule Wiesbaden das gemeinschaftliche Wohnprojekt „Horizonte“ vorgestellt. Im Mittelpunkt eines Kurses der Volkshochschule Pullach steht eine lokale genossenschaftliche Gemüseproduktion, die aus einer Bürgerinitiative entstanden ist. Aus dem Verein Bürgerkraft Isartal heraus gründet sich momentan die Genossenschaft „Solawi-Isartal“, die in den Gemeinden Icking, Schäftlarn, Baierbrunn und Pullach tätig ist und derzeit bereits für 32 Haushalte Kisten mit frischem Gemüse packt und verteilt. Ein sukzessiver Ausbau auf 450 Kisten ist geplant. In Impulsvorträgen werden dieses Vorhaben und andere Projekte wie das Münchner Kartoffelkombinat und das Biotop Isartal-Lenggries am 7. Oktober 2021 vorgestellt. Mit einem vorwiegend gesellschaftspolitischen Thema rund um die Genossenschaftsbewegung beschäftigt sich eine Weiterbildungsveranstaltung im thüringischen Altenburg. Dr. Ute Bretschneider, Direktorin des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig, setzt sich dabei am 7. Januar 2022 mit den Umbruchsjahren in den ostdeutschen Dörfern nach dem Jahr 1989 auseinander.
Gegenwärtig gibt es in Deutschland 888 Volkshochschulen mit 2.845 Außenstellen. Es werden jährlich 182.000 Lehraufträge erteilt. An den insgesamt 16,6 Millionen Unterrichtsstunden nehmen jedes Jahr 8,3 Millionen Zuhörer teil. ++ (vh/mgn/19.08.21 – 079)
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