Wien, 12. August 2021 (geno). „Gäbe es die Genossenschaft noch nicht, dann müsste man sie heute erfinden.“ Das erklärte Clemens Pig, geschäftsführender Vorstand der genossenschaftlich organisierten österreichischen Nachrichtenagentur Austria News Agency (APA), die zu einer Online-Veranstaltung anlässlich ihres 75. Bestehens nach Wien eingeladen hatte. Die Talk-Runde stand unter dem Motto „Zukunft Genossenschaft“. Nach den Worten von Pig können Genossenschaften als Zusammenschlüsse kleiner und mittlerer Unternehmen die Grenzen der Digitalisierung mit dem kooperativen Geschäftsmodell überwinden. Genossenschaften sorgten dafür, dass die Wertschöpfung bei den Mitgliedern, Partnern und Kunden verbleibt. Die Ideen reichten von regionalen Drehscheiben bis zu genossenschaftlichen Cloud-Lösungen.
Genossenschaftswissenschaftlerin Prof. Theresia Theuerl aus Münster erläuterte die besonderen Vorteile von Kooperativen für digitale Prozesse. Genossenschaftliche Plattformen machten die Nutzer von reinen Leistungsbeziehern zu Eigentümern. So werde dafür gesorgt, dass die Gewinne nicht an externe Investoren abfließen.
Österreichs Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck, die 2016/17 als CEO der A 1 Telekom Austria und zuvor beim Konzern Alcatel tätig war, äußerte sich optimistisch: „Genossenschaften sind nicht alt, sondern sehr frisch. Sie sind gerade dabei, sich in der Digitalökonomie neu zu erfinden.“ Die Politik unterstütze gern bei den notwendigen Rahmenbedingungen, obwohl das Genossenschaftswesen in Österreich schon gut verankert sei. ++ (me/mgn/12.08.21 – 074)
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