Köln/Kassel/Düsseldorf, 25. Februar 2021 (geno). Jeder hat die Möglichkeit, einer Volks- und Raiffeisenbank beizutreten und so an nachhaltigen Finanzgeschäften teilzunehmen. Das erklärte der Kommunikationschef des Verbandes der Regionen, Asmus Schütt, am Donnerstag im Deutschlandfunk. Greifbare Details vermochte der Pressesprecher dieses größten deutschen Genossenschaftsverbandes in der Diskussionssendung „Marktplatz“ nicht zu nennen und erging sich stattdessen in Allgemeinplätzen.
Trotz der Teilnahme zahlreicher Experten bewegte sich der gesamte Erfahrungsaustausch im Ungefähren. Für das auffällige Kratzen an der Oberfläche dürfte der Begriff „Nachhaltigkeit“ an sich Schuld sein, denn nach Meinung von Prof. Christian Klein von der Universität Kassel gibt es dafür keine einheitliche Definition. Deswegen hat eine Genossenschaft, in der Gleichgesinnte sich zur Selbsthilfe zusammenfinden, keinen klaren Schwerpunkt in der Nachhaltigkeit, so Asmus Schütt. Es stehe Eigennutz im Vordergrund, nicht Rendite. Geld verdienen sei sekundär, entscheidend der Förderzweck. Damit stellte er seine ursprüngliche Aussage zu den Genossenschaftsbanken gleich wieder in Frage. Das Stochern im Nebel bestätigte Karin Baur von der Stiftung Warentest zusätzlich mit der vielsagenden Bemerkung: „Es ist schwierig zu entscheiden, wo ‚Greenwashing‘ beginnt und wo es aufhört.“ Ein Hort nachhaltiger Geldanlagen sind Genossenschaftsbanken kaum. Zumindest sind sie dafür nicht extra gegründet worden, stellen die Gesprächsteilnehmer fest.
Moderator Manfred Kloiber konnte die vagen Vermutungen über eine angebliche Neigung von Genossenschaftsbanken zur Nachhaltigkeit vollends verwerfen. Eine Untersuchung aus Bremen habe herausgefunden, dass in ganz Deutschland nur 14 Banken ausschließlich auf nachhaltige Finanzprodukte ausgerichtet sind. ++ (st/mgn/25.02.21 – 027)
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