Brüssel/Seoul/Berlin, 4. Januar 2021 (geno). Vom1. bis 3. Dezember dieses Jahres findet in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul der 33. Weltkongress der Genossenschaften statt. Gefeiert wird das 125jährigen Bestehen des Internationalen Genossenschaftsbundes (ICA) sowie das 25jährige Jubiläum zur Deklaration der genossenschaftlichen Identität.
Weltweit wird jeder zehnte Arbeitsplatz von einer Genossenschaft angeboten. 12% der Weltbevölkerung sind Mitglied einer Kooperative, wie Genossenschaften international bezeichnet werden. Derzeit existieren weltweit mehr als drei Millionen Genossenschaften mit ca 1,2 Milliarden Menschen.
In Deutschland gibt es etwa 23 Millionen Genossenschaftsmitglieder, die in ca. 8000 Genossenschaften organisiert sind. Ist Deutschland also ein Genossenschaftsland, das auf nachhaltige Arbeitsplätze, humane und vernetzte Gestaltungsmöglichkeiten in der sozialen Marktwirtschaft und das Engagement in Bereichen, aus denen sich der Staat zurückzieht, Wert legt?
Ja und Nein. Das hat mit historisch gewachsenen Strukturen zu tun, die sich von europäischen und weltweiten Strukturen unterscheiden. Viele Genossenschaften in Deutschland sind mitgliederstarke Betriebe, die sich räumlich und gedanklich von ihren Mitgliedern entfernt haben. Zwar gibt es weltweit gültige Cooperative Governance Regeln, doch sind diese ca. 95 Prozent der Mitgliedern unbekannt und werden daher nicht eingefordert. Es geht um die genossenschaftliche Identität, die in Deutschland weder verstanden noch gelebt wird.
Dazu wird die CoopGo Bund zusammen und dem MMW-CoopGo Bundesverband eigene Dokumente verabschieden und einreichen. Sie sollen Teil eines „Aufrufs zum Handeln“ der ICA sein.
Zu den wichtigsten Partnern des Weltkongresses gehört die asiatische Genossenschaftsföderation (ACFSMC), die den Erfolg der Veranstaltung garantieren will.
„Gemeinsam können wir eine bessere, fairere und inklusivere Welt für kommende Generationen schaffen“, erklärt ICA-Präsident Ariel Guarco. Das Prinzip Kooperation sei der alternative Weg, um die gegenwärtigen Krisen zu bewältigen. Das gelte für die Ungleichvertailung von Kapital und Arbeit aber auch für Pandemien. Deshalb sei die Gründung von Genossenschaften weltweit oberstes Gebot.++ (wk/mgn/04.01.21 – 001)
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