Potsdam/Berlin, 23. November 2020 (geno). Genossenschaften besitzen offenkundig eine besondere Attraktivität und Problemlösungskompetenz immer dann, wenn es darauf ankommt, große Herausforderungen zu bewältigen, von denen sich der eine oder andere überfordert fühlt. Auch der Klimawandel kann eine solche Herausforderung sein.“ So beschreibt die zum Verein Nexus gehörende Akademie für Partizipative Methoden die Essenz eines dreijährigen Forschungsprojekts, das gemeinsam mit dem Zentrum Technik und Gesellschaft (ZIG) der Technischen Universität (TU) Berlin absolviert worden ist. Genossenschaftliche Partizipationsmöglichkeiten könnten dazu beitragen, klimarelevante Verhaltensweisen zu etablieren. Die in Genossenschaften garantierte Teilhabe an Willensbildung und Entscheidungsfindung biete einen Ansatzpunkt, um „inhaltliche Werthaltungen in kollektiv bindende Entschlüsse zu überführen“.
Wichtige Forschungsergebnisse fanden Eingang in das von Carolin Schröder und Heike Walk herausgegebene Buch „Genossenschaft und Klimaschutz“, das bislang wenig genutzte Handlungsmöglichkeiten für Klimaschutz präsentiert. In dessen Vorwort schreibt der ehemalige Bundesumweltminister und Ex-Direktor des UNO-Umweltprogramms, Klaus Töpfer: „Genossenschaften haben nicht nur eine geringere Insolvenzanfälligkeit als andere Unternehmensformen. Sie stehen auch durch ihre Orientierung an den langfristigen Bedürfnissen der Mitglieder und an der Erhaltung ihrer gemeinschaftlichen Bestände dem Konzept der Nachhaltigen Entwicklung grundsätzlich nahe. Wenn in den genossenschaftlichen Satzungen zusätzlich ökologische und soziale Ziele verankert werden, kann diese konzeptionelle ‚Verwandtschaft‘ zu einer Triebkraft gesellschaftlicher Veränderung erstarken. Dafür muss die zuallermeist lokale Verankerung und Reichweite von Genossenschaften keine Einschränkung bedeuten.“ Das TU-Forschungsprojekt unter dem Titel „Solidarische Stadt“ werfe Licht auf den erstaunlichen und pragmatischen Idealismus, der die untersuchten Genossenschafter beseelt. ++ (kl/mgn/23.11.20 – 151)
www.genonachrichten.de, e-mail: mg@genonachrichten.de, Redaktion: Matthias Günkel (mgn), tel. 0176 / 26 00 60 27