Berlin, 3. September 2020 (geno). Das erste europäische Genossenschaftshaus entsteht in Berlin. Der Grundstein für den Neubau mit 40 Wohnungen wurde am Donnerstag im Stadtbezirk Treptow-Köpenick gelegt. Bauherrin Ist die 2018 als erste europäische Wohnungsgenossenschaft gegründete LiM Living in Metropolises SCE. „Damit wird die Idee europaweiter Wohnungsgenossenschaften jetzt wirklich greifbar“, erklärte LiM-Vorstandsmitglied Dirk Lönnecker, der gemeinsam mit Bezirksbürgermeister Oliver Igel das feierliche Einmauern der Zeitkapsel bestritt.
Die LiM Living trat vor zwei Jahren mit dem Ziel an, die zum immateriellen Welterbe der Menschheit gehörende Genossenschaftsidee in den wachsenden Metropolen Europas mit zukunftsweisenden Projekten umzusetzen. Sie hat Mitglieder in sechs europäischen Staaten: Deutschland, Finnland, Frankreich, Niederlande, Montenegro und Österreich. Dazu gehören Privatpersonen und Organisationen wie die Initiative Wohnungswirtschaft Osteuropa. Die Genossenschaft legt Wert auf klimagerechte und soziale Lösungsansätze von hoher Qualität, die für breite Schichten der Bevölkerung bezahlbar und spekulationsfrei sind.
Das erste europäische Genossenschaftshaus wird als Holz-Beton-Hybridbau errichtet. Die Außenhaut des Gebäudes ist eine mehrschichtige Holzfassade aus Lärchenholz. Sie wird in Österreich vorgefertigt , zur Baustelle angeliefert und vor Ort montiert. Mit der Bauausführung sind vor allem Firmen aus Berlin-Brandenburg beauftragt.
Neben der Bauweise ist auch die Stromversorgung innovativ. Sie erfolgt zu großen Teilen über eine Photovoltaikanlage auf dem Dach. Die Wärmeversorgung basiert auf Erdwärme und mit Wärmepumpen realisiert. Ein neuartiges insektenschützendes Beleuchtungssystem, Gemeinschaftsflächen mit Homeoffice-Ar beitsmöglichkeiten und Glasfaserübertragungstechnik runden das Konzept ab. Generalmieterin des Projekts ist die traditionsreiche Berliner Bau- und Wohnungsgenossenschaft von 1892 eG, die der LiM das günstig zwischen der genossenschaftlichen UNESCO-Welterbe-Siedlung Gartenstadt Falkenberg, dem Wissenschaftsstandort Adlershof und dem Flughafen BER gelegene Grundstück zum Bebauen überlassen hat.
LiM-Aufsichtsratsvorsitzender Marc Bonjour charakterisierte das Bauvorhaben so: „Mit unserem Genossenschaftshaus in der Ewaldstraße setzen wir einen wichtigen Akzent und hoffen, dass dieses Bauvorhaben als Basis für europaweites zukunftsorientiertes Wohnen dient“. Weitere Projekte plant die LiM derzeit in Finnland und Lettland. Durch die Verbindung zur genossenschaftlichen UNESCO-Welterbe-Siedlung Gartenstadt Falkenberg und zur Neuen Gartenstadt, die sich beide im Eigentum der Wohnungsgenossenschaft 1892 eG befinden, verspricht sich die LiM Synergieeffekte zur Nutzung von Gemeinschaftseinrichtungen im näheren Umfeld. ++ (eu/mgn/03.09.20 – 137)
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