Berliner Bürgerbräu Deutschlands größte Genossenschaftsbrauerei

Berlin, 25. August 2020 (geno). Deutschlands größte Genossenschaftsbrauerei stand am Ufer des Müggelsees in Berlin-Friedrichshagen. Das geht aus einem historischen Schriftstück hervor. Darin heißt es: „Die allzeit fortschrittlich gesinnten Berliner Gastwirte erwarben im Jahr 1901 die Friedrichshagener Brauerei und bauten sie zu einer Genossenschaftsbrauerei aus, die als erste in ganz Deutschland zu gelten hat.“ Im Laufe der Jahrzehnte sei die Brauerei mit dem markanten Namen „Berliner Bürgerbräu“ zu einem bedeutenden Berliner Brauereiunternehmen herangewachsen, „dessen imposante Front auf den Müggelsee hinausblickt“.

Es folgte für diese in ganz Berlin anerkannte Brauereikooperative in den späteren Jahrzehnten ein bemerkenswerter Niedergang zu Zeiten des Nationalsozialismus und unter DDR-Verwaltung. Den finalen Todesstoß versetzte der traditionsreichen und wirtschaftsstarken Genossenschaftsbrauerei nach dem Jahr 1990 die eigentlich gar nicht zuständige Treuhandanstalt. Ohne auf den Markenwert der Berliner Bürgerbräu zu achten verscherbelte die Treuhand das Unternehmen an eine bayrische Mini-Brauerei, deren Inhaber kurze Zeit später vom seinerzeitigen Regierenden CDU-Bürgermeister Eberhard Diepgen zum „Unternehmer der Stadt Berlin“ gekürt wurde. Der Verdacht der Vetternwirtschaft wurde laut. Es besteht bis heute erheblicher Aufklärungsbedarf. ++ (hi/mgn/25.08.20 – 131)

www.genonachrichten.de, e-mail: mg@genonachrichten.de, Redaktion: Matthias Günkel (mgn), tel. 0176 / 26 00 60 27

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