Tokio, 6. August 2020 (geno). In einer „einzigen weltweiten Genossenschaft“ sah der Japaner Toyohiko Kogawa in der Nachkriegszeit die Alternative für eine sinnvolle Zukunft der Menschheit. Der Deutschlandfunk erinnerte am Donnerstag im Zusammenhang mit dem Abwurf der ersten Atombombe vor 75 Jahren auf die Millionenstadt Hiroshima durch die USA an den christlichen, von konfuzianischen Grundsätzen erfüllten Vordenker des japanischen Pazifismus.
Kogawa hatte in Kobe die erste Kooperative gegründet.Sie existiert bis heute und hat gegenwärtig rund 1,2 Millionen Mitglieder. Mit ihr soll bewiesen werden, dass das Genossenschaftswesen und die Selbstorganisation der dritte Weg zwischen Kapitalismus und Kommunismus ist. In Kobe wurde bereits im Jahr 1920 die erste Konsumgenossenschaft Japans unter der Regie von Kagawa gegründet. Er sah in Volksbanken und Arbeitersparkassen wichtige Instrumente in eine lichte genossenschaftliche Zukunft. Für den aus einer Samurai-Familie stammenden Kagawa, der rund 150 Bücher schrieb und Gedichte verfasste, waren „Kontemplation und Aktion“ Lebensthema. Zu seinen Impulsgebern gehörten Lew Tolstoi und Karl Marx, obwohl er sich mit ihnen sehr kritisch auseinandersetzte. ++ (un/mgn/06.08.20 – 121)
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