Elsterwerda/Esslingen, 22. Juli 2020 (geno). Die Initiative ArtGeneration, die in den 60er und 70er Jahren aus der europäischen Bewegung der Popkultur hervorgegangen ist, setzt auf Genossenschaften. Sie sind lebendiger denn je, wird auf der Homepage www.artgeneration.de mitgeteilt.
Das Genossenschaftsmodell wird privilegiert, um Projekte zu etablieren. Dabei ist das Bundesland Brandenburg Pilot-Gebiet. Es sollen dort vornehmlich Kooperativen als Neugründungen entstehen, weil sie als Alternative zur Regulierung von Ungleichgewichten in der Gesellschaft angesehen werden. Es gehe um Geschäftsgründungen in den Bereichen Kunst, Musik, Literatur, Theater, Mode, Kunsthandwerk, Medien, Gesundheit und zahlreichen anderen. Das Pilotprojekt in Brandenburg umfasse die Landkreise Prignitz, Ostprignitz-Ruppin, Oberhavel, Uckermark, Barnim, Märkisch-Oderland, Havelland, Potsdam-Mittelmark, Teltow-Fläming, Dahme-Spreewald, Oder-Spree, Spree-Neiße, Oberspreewald-Lausitz und Elbe-Elster. Diese Region sei das „deutsche Kalifornien“. Allein betreffs der jährlichen Sonnenscheindauer von 1.700 Stunden und der Gesamtlänge der Seeufer halte das ArtGeneration-Land Brandenburg einem Vergleich mit dem Sehnsuchtsort in den USA stand.
Brandenburg ist die Heimat für soziale Vorwärtsbewegungen, heißt es bei ArtGeneration weiter. Gentrifizierung, Wohnungsmangel, Endlosstaus, zersiedelte Vororte, lange Behörden-Wartezeiten und weitere solcher Probleme des „westdeutschen“ Alltags suche man hier vergebens.
Wie Initiator Peter Bruno Gruber gegenüber der Redaktion GenoNachrichten erklärt, sind bislang nach diesem Konzept noch keine Genossenschaften zustandegekommen. Es gebe zu viel inneren Widerstand, mentale Gleichgültigkeit und teilweise administrative Unfähigkeit vor Ort. Einige Gemeinderäte säßen regelrecht auf dem hohen Ross. Derzeit lähme die Corona-Krise noch zusätzlich. Deswegen sei ein realistischer Impuls erst im Herbst zu erwarten. Für besonders geeignet für die Initiative hält Gruber den Landkreis Elbe-Elster, weil dort besonders günstige instrastrukturelle Bedingungen herrschen. Beispielsweise seien ein Eisenbahnknotenpunkt, ein Binnenschiffahrtsanschluss zur Elbe und zahlreiche kleinstädtische Sozial- und Gesundheitseinrichtungen vorhanden. Allerdings scheine es seitens der kommunalen Wirtschaftsförderungsbehörden wenig Interesse zu geben. ++ (br/mgn/22.07.20 – 111)
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