Managua, 18. Mai 2020 (geno). Dem Wegbereiter der nikaraguanischen Genossenschaftsbewegung, dem Ecuadorianer Augusto Cesar Sandino, gedenkt der Deutschlandfunk am Montag zu dessen 125. Geburtstag. Er war der erste und bis zur kubanischen Revolution erfolgreichste Guerillakämpfer Lateinamerikas. Auf ihn berief sich später die „Frente Sandinista de Liberacion Nacional“ – Sandinistische Befreiungsfront – , die 1979 Nikaragua von Diktator Anastasio Somoza befreite. Der Rundfunksender erinnerte: „1933 verließ der letzte Marineinfanterist der USA nikaraguanischen Boden. Die Sandinisten legten die Waffen nieder und bekamen das von Sandino geforderte Land, um sich in Genossenschaften zu betätigen. Ein Jahr später am 21. Februar 1934, wurde Sandino von Somoza ermordet“.
Bis zum Sieg der sandinistischen Revolutionäre vor etwas mehr als 40 Jahren fungierten die Bauern des mittelamerikanischen Landes dazu, Zucker, Kakao und Kaffee für die Vereinigten Staaten von Amerika anzubauen. Diese Produkte nannte der damalige Agrarreformminister Jaime Wheelock Desserts an den US-Esstischen. Nun gehe es darum, die lukrativen Dessert-Erzeugnisse in Genossenschaften und Staatsfirmen zu produzieren. Die Gewinne dienten dazu, Bohnen und Reis zu subventionieren, damit jeder Nikaraguaner genug zu essen bekam. Jedes Dorf erhielt Schule und Kindertagesstätte.
Genossenschaften erweisen sich bis heute in Nikaragua als wirtschaftliches und gesellschaftliches Kontinuum. Und das trotz sich schroff abwechselnder politischer Machtverhältnisse, die gegenwärtig vom ehemaligen Revolutionsführer und jetzigen Neu-Diktator Daniel Ortega bestimmt werden. ++ (nk/mgn/18.05.20 – 074)
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