Berlin, 6. Februar 2020 (geno). Das Berliner August Bebel Instititut würdigt in einer neuen Broschüre „Unterwegs im ‚Roten Wedding'“ die Rolle der lokalen Wohnungsbaugenossenschaften vor 100 Jahren. Eine Untersuchung der Allgemeinen Ortskrankenkasse habe die menschenunwürdigen und Krankheiten begünstigenden Miss-Stände in den Mietskasernen-Quartieren von 1903 und 1920 dokumentiert. „In dieser Zeit bildete sich parallel die Gartenstadtidee heraus“, heißt es. Dadurch schwoll die städtebauliche Diskussion an und erste Wohnungsbaugenossenschaften bildeten sich, um Vermietungen ohne Spekulantentum zu fördern. Das sei ab den 1920er Jahren von Stadtbaurat Martin Wagner unterstützt worden. Außerdem hätten sozial orientierte Architekten moderne städtische Bebauungsformen ins Gespräch gebracht und umgesetzt. So seien Wohnhauszeilen entstanden. In der Weimarer Republik habe dies zu einer neuen Bauordnung geführt, die für geplante Projekte keine Hinterhofbebauung mehr zuließ. In den zwanziger und dreißiger Jahren entstanden daher etliche, häufig vorbildliche Siedlungen errichtet worden. Dazu zählten die „Friedrich-Ebert-Siedlung“ im Wedding und die „Weiße Stadt“ in Reinickendorf. ++ (wd/mgn/06.02.20 – 020)
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