Schmalkalden, 11. Dezember 2019 (geno). Der Bürgermeister der südthüringischen Stadt Schmalkalden, Thomas Kaminski, lädt nach Angaben des Portals www.insuedthueringen.de von Mittwoch zu Gesprächen über die Idee einer Winterolympiade ein. Der von der ortsansässigen Genossenschaftsbank – der VR Bank Bad Salzungen Schmalkalden eG – und kommunalen Intitatoren konzipierte Vorschlag, die Olympischen Winterspiele im Jahr 2030 in den mittel- und süddeutschen Regionen Thüringen, Sachsen und Bayern auszutragen, hatte in den vergangenen Tagen zu sehr polarisierenden Reaktionen, sogar Kontroversen geführt. Im Vorfeld der vor wenigen Tagen in Frankfurt am Main abgehaltenen Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) gab es teilweise schroffe Absagen. Besonderes Befremden löste eine juristische Unterlassungserklärung aus, die vom DOSB an die Südthüringer Genossenschaftsbank und die anderen Initiatoren in Thüringen gesandt wurde. Die Bank hat jedoch das Anwaltsschreiben nicht unterzeichnet. Vielmehr hat sie den Vorschlag für eine stark modifizierte Unterlassungserklärung an den DOSB übermittelt. Diese befindet sich derzeit zwischen den Anwälten der Bank und des DOSB in Abstimmung.
Die Zeitung „Freies Wort“ schreibt am Wochenende dazu weiter: „Wie aus gut informierten Kreisen zudem zu hören ist, hat die Bank zwischenzeitlich ihrerseits eine Unterlassungserklärung gegen den DOSB und Hörmann persönlich angedroht, nachdem diese zuvor behauptet hatten, die Bank habe die Olympia-Idee allein aus Werbeinteressen veröffentlicht.“ Der Sprecher der VR Bank Bad Salzungen Schmalkalden, Mike Helios, reagierte darauf mit der Aussage „Das ist schlicht falsch“. Ihm und seinem Mitautoren dem Stadtschreiber von Schmalkalden, Hannes Hofmann, sei es darum gegangen, den Blick des Spitzensports wieder auf die Ursprünge zu lenken. Die Vorwürfe des DOSB bestehen in einem Missbrauch der olympischen Symbole. Beispielsweise trägt der Ideenvorschlag den Titel „Olymp-JA“.
Nach Meinung von Bürgermeister Kaminski ist der Vorschlag eine Idee, über die zumindest nachgedacht werden könne, anstatt sofort juristisch darauf zu reagieren. „Das läuft aus meiner Sicht allem zuwider, was Olympia ausmacht“. Seinem Verständnis nach solle der Sport zusammenführen, was die Politik manchmal zerbricht. „Jetzt machen wir es umgekehrt und ich als Politiker versuche zusammenzuführen, was im Sport zerbrochen ist“, erklärt das Stadtoberhaupt. Die Einladung an DOSB-Präsident Alfons Hörmann sei für den den Biathlon-Weltcup ausgesprochen, der vom 9. bis 12. Januar 2020 in Oberhof stattfindet. Das bilde einen ersten Schritt. Später soll eine weitere Runde mit den drei an einer möglichen Bewerbung beteiligten Minsterpräsidenten, also Thüringens Bodo Ramelow, Sachsens Michael Kretschmer und Bayerns Markus Söder, stattfinden. Einen Termin dafür gibt es noch nicht. ++ (sp/mgn/11.12.19 – 214)
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