Ohrdruf/Erfurt, 18. September 2019 (geno). Die Wälder im mitteldeutschen Raum haben erheblich unter der Trockenheit der vergangenen Monate gelitten. Besonders hohe Schäden haben der Harz, das Erzgebirge und der Thüringer Wald zu verzeichnen. Das erklärte der Geschäftsführer des Thüringer Waldbesitzerverbandes, Wolfgang Heyn, am Mittwoch gegenüber den GenoNachrichten. Das betreffe auch die Genossenschaftswälder, die in Thüringen 15 Prozent der gesamten Forstfläche ausmachen. Beziffern lasse sich der Verlust derzeit noch nicht präzise. Vage Schätzungen reichten von 2.500 bis sogar 10.000 Hektar Schadfläche. Der tatsächliche Umfang werde sich wohl bei den unteren Werten dieses Tolranzbereiches bewegen. 300 Hektar entfielen auf das Forstamt Bad Salzungen. Diese genaue Zahl habe er auf dem Thüringer Waldgipfel am vergangenen Wochenende im ostthüringischen Hummelshain erfahren. Auch Hessen sei stark in Mitleidenschaft gezogen worden. „Weniger dramatisch sei die Lage in Süddeutschland, insbesondere in Baden-Württemberg, weil es dort durchaus Regenperioden gegeben hat.
Thüringens Forstministerin Birgit Keller hatte sich ebenfalls zu Wochenmitte vor Ort ein Bild über den Zustand der Wälder gemacht. Waldbesitzer und Förster sind nach ihrer Auffassung für die Wiederbewaldung von Schadflächen strategisch gut gewappnet. Sie erinnerten sich noch gut an die Verwüstungen des Sturms „Kyrill“ im Jahr 2007. Damals seien 35 Millionen Festmeter Schadholz angefallen. „Die daraus abgeleiteten Maßnahmen umfassen im einfachsten Fall die Überlassung der Schadflächen den Naturkräften bis hin zur aufwendig geschützten Mischwaldkultur“, erklärte Volker Gebhardt, Vorstand der Anstalr öffentlichen Rechts (AöR) ThüringenForst. ++ (wg/mgn/18.09.19 – 155)
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