LPG-Fusionsfieber erschüttert Deutschlands genossenschaftliche Bankenlandschaft

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Berlin, 16. September 2019 (geno). Wenn die Genossenschaftswelt von gravierenden Fusionswellen erschüttert wird, geraten die genossenschaftlichen Prinzipien unter die Räder. Die kooperativen Grundsätze von Selbstverwaltung, Selbsthilfe und Selbstveranwortung lösen sich geradezu in Luft auf. Die Entwicklung der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG) in der DDR liefern dafür einen überzeugenden Beweis. Nachdem im Juni 1952 im thüringischen Merxleben die erste LPG gegründet wurde, gab es in der DDR bereits sieben Jahre später 9.566 solcher Betriebsgründungen, die von den politischen Zentralen befeuert worden waren. Wiederum nach einem Jahr verdoppelte sich die LPG-Zahl auf 19.345. In den darauf folgenden fast dreißig Jahren erfolgte ein jäher Absturz auf 3.844 landwirtschaftliche Genossenschaftsbetriebe in der DDR des Jahres 1989. Vorausgegangen war eine enorme Repression zu Fusionen.

Ähnlich erdrutschartige Vorgänge erlebt die Landschaft der deutschen Genossenschaftsbanken. Gab es im Jahr 1970 in der alten Bundesrepublik noch 7.096 Volks- und Raiffeisenbanken, so stürzte ihre Zahl in ganz Deutschland bis Ende 2018 auf 875 ab.

Ein struktureller Vergleich dieser beiden tektonischen Verschiebungen dürfte sich lohnen und zu wichtigen Erkenntnissen führen. ++ (bg/mgn/16.09.19 – 153)

www.genonachrichten.de, e-mail: mg@genonachrichten.de, Redaktion: Matthias Günkel (mgn), tel. 0176 / 26 00 60 27

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