Freiburg im Breisgau, 12. August 2019 (geno). Die im Freiburger Montessori Zentrum ANGELL gegründete erste deutsche Schülergenossenschaft zur Gewinnung von Solarenergie begeht 2019 ihr einjähriges Bestehen. „Wir möchten vor allem zeigen, wie einfach es ist, seinen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Wir sind hier neun Schüler und Schülerinnen und gründen gerade eine Energiegenossenschaft, die Solaranlagen installieren und betreiben wird. Das zeigt doch: Jeder kann so etwas initiieren oder sich über eine Genossenschaft daran beteiligen“, hatte Lukas Dietsche auf der Gründungsversammlung der Elfklässler im vergangen Jahr erklärt.
In Vorbereitung ihrer praktischen Genossenschaftspremiere hatten die jungen Leute eine Seminarreihe absolviert, bei der wirtschafliche und rechtliche Aspekte des Betriebes von Solaranlagen und genossenschaftsrelevante Fragen studiert worden sind. Zugleich suchten die Jugendlichen Dächer, die sich für die solare Energieproduktion eignen. Das Vorhaben war mit Unterstützung von Felix Hollerbach vom Verein fesa als Projektleiter und mit Burghard Flieger als Genossenschaftsexperte zustande gekommen. Mit der Bildung der Kooperative unter dem Namen ScOLARGeno können die heute immer drängender werdenden Themen Nachhaltigkeit und soziales gemeinschaftliches Wirtschaften für die nächste Generation sehr deutlich veranschaulicht werden.
Flieger entwickelte gemeinsam mit dem Berliner Prüfungsverband der kleinen und mittelständischen Genossenschaften das Konzept einer Kooperation zwischen Schülergenossenschaften und der Freiburger Solar-Bürger-Genossenschaft eG als Partnergenossenschaft. Das bewahrt die Schüler vor Haftungsrisiken und sichert einen langfristigen Betrieb der Anlagen. Die Erlöse gehen an die Schüler. Juristischen Gefahren wird dergestalt vorgebeugt, indem beispielsweise das Vorhaben im Falle der Auflösung der Schülergenossenschaft von der Partnergenossenschaft aufgefangen und übernommen wird.
Das Konzept soll weiteren Schulen angeboten werden. Auf diese Weise soll ein Netzwerk entstehen – zunächst in Südbaden. Die Bausteine sind so entworfen worden, dass de facto jedes Schulzentrum das Konzept umsetzen kann. ++ (en/mgn/12.08.19 – 138)
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