Erfurt/Meiningen, 8. Juli 2019 (geno). Ein vor mehreren Jahren ins Auge gefasster Konvent von Genossenschaftsmitgliedern aus dem In- und Ausland gewinnt Konturen. Der Plan, der seit der Aufnahme der Genossenschaftsidee in das repräsentative UNESCO-Register des immateriellen Weltkulturerbes geschmiedet wird, entstand in Thüringen. Ähnliche Projekte tauchten zwischenzeitlich immer wieder in verschiedenen Regionen und Vereinigungen auf, verschwanden jedoch schnell wieder. Als stillschweigende Barriere erwiesen sich in der Regel in den Genossenschaftshierarchien ganz oben angesiedelte Dachverbände und Gremien.
Die Notwendigkeit einer solchen Konferenz ergibt sich nicht nur aus den derzeit hitzigen Diskussionen um den Berliner Mietendeckel und die Enteignung großer Wohnungskonzerne. Nicht nur die allgemeine Wohnungsmisere in Deutschland, sondern vor allem aus der verbreiteten Missachtung genossenschaftlicher demokratischer Mitspracherechte der Mitglieder in Genossenschaften ist ein Thema. Es geht um die Entscheidungen ihrer Leitungsgremien und dem im Genossenschaftsgesetz verankerten Alleinvertretungsanspruch genossenschaftlicher Vorstände, auch als Führerprinzip bekannt. Von undemokratischen Wucherungen sind vor allem Genossenschaftsbanken und Wohnungsgenossenschaften betroffen.
Häufig werden auf Mitglieder- oder Vertreterversammlungen vorgetragene Auffassungen und Überzeugungen, die von denen aus Vorständen und Aufsichtsräten abweichen, als abartig disqualifiziert, diffamiert oder sogar niedergebrüllt. Auch dieses, offensichtlich gesteuerte Vorgehen erinnert an die NS Herrschaft.
Ernsthafte substantielle Dialoge und Auseinandersetzungen finden nicht statt. ++ (wg/mgn/08.07.19 -122)
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