Berlin, 24. Mai 2019 (geno). „Die Genossenschaft ist ein Social Business gemäß der auf Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus zurückgehenden Definition. Demnach ist ihre Zweckbestimmung ausschließlich die Lösung wichtiger sozialer Probleme“. So heißt es in Paragraph 2 Absatz 8 der Satzung der Berliner Kooperative „Besser Genossenschaftlich Wohnen von 2016“ ( BeGeno16 ). Zu ihr gehört Dr. Jochen Hucke, der vor genau drei Monaten von Bausenatorin Katrin Lompscher zum Genossenschaftsbeauftragten des Landes Berlin ernannt wurde. Das geschah anlässlich des vierten Genossenschaftsdialogs und dürfte eine wichtige Entscheidung in der äußerst widersprüchlichen Wohnungspolitik der Bundeshauptstadt gewesen sein.
Mit Hucke steht ein Mann auf der Brücke des Berliner Genossenschaftsschiffes, der das Gefährt durch den derzeit tosenden Sturm und das aufgewühlte Meer auf Berlins Wohnungsmarkt steuern muss.
Die Kompassnadel konsequent und strikt auf genossenschaftliche Grundprinzipien auszurichten, dürfte der richtige Kurs sein. „Partizipation versus Segregation“, worüber er unlängst referierte, hat er zur Devise erklärt.
Denn Tatsache ist, dass sich heute die Städte entlang des sozialen Einkommens, des sozialen Status und der Lebensläufe ihrer Bewohner zerspalten. Das ist zu verhindern. Hucke trägt dazu bei, indem er mit der BeGeno16 Quartiere des „Guten Lebens“ plant und baut – von Anfang an gemeinsam mit ihren zukünftigen Bewohnern. Es sollen in jeder Hinsicht sozial gemischte Strukturen entstehen.
Ein überzeugendes Praxisbeispiel ist das Holzhaus namens „Gemeinschaftswohnen im Wedding“, dessen Richtfest im April vergangenen Jahres in der Lynardstraße von der Genossenschaft „Am Ostseeplatz“ gefeiert wurde. Dass der Wirtschafts-, Sozial- und Bauwissenschaftler Hucke kraft seiner neuen genossenschaftlichen Mission auf diversen gesellschaftlichen Hochzeiten tanzen muss, ist wohl Voraussetzung. Er tut es auch längst, wie die zahlreichen Aktivtitäten in Vereinen, Gremien und Organisationen belegen. Ihre schillernden Namen unterstreichen das. Der Förderverein Bauakademie, die Allianz Vielfältige Demokratie und die Wohnungsgenossenschaft „Bremer Höhe“ sind darunter. ++ (gn/mgn/24.05.19 – 099)
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