Berliner Bischof verlangt mehr genossenschaftlichen Wohnungsbau

Berlin, 18. Februar 2019 (geno). „Wir betrachten mit Sorge, dass viele Berliner inzwischen Angst haben, sie könnten ihre Wohnung verlieren, weil sie die Mieten nicht bezahlen können“. Das sagte der Landesbischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg Schlesische Oberlausitz, Markus Dröge, am Wochenende dem Evangelischen Pressedienst (epd) in einem Interview. Wenn Menschen nicht mehr das Gefühl hätten, dass sie „zuhause einen gewissen Schutz auf Dauer haben“, sei dies keine gute Situation. Deshalb erwarte die evangelische Kirche, dass der „soziale Wohnungsbau und der genossenschaftliche Wohnungsbau wieder stärker gefördert werden.“

„In Berlin sind leider viele öffentlichen Wohnungen verkauft worden“, sagte Dröge. Dies könne jedoch nicht einfach rückgängig gemacht werden. Durch einen möglichen Rückkauf dieser Wohnungen entstünden keine neuen Wohnungen.
Enteignungen stehe die Kirche zudem „skeptisch bis kritisch gegenüber“. Das münzte der Landesbischof auf das in Berlin geplante Volksbegehren zur Enteignung einer privaten Wohnungsgesellschaft. „Das Grundgesetz schützt das Eigentum“, stellt Dröge fest. Es sei eine Diskussionsblase zu befürchten. Stattdessen müsse der soziale Wohnungsbau mehr Gewicht bekommen. Auch die Kirche wolle auf diesem Feld stärker aktiv werden, zum Beispiel mit der kirchlichen Hilfswerksiedlung. Überlegt werde auch, sogenannte nicht pietätbehaftete Friedhofsflächen der Kirche, die nicht mehr für Bestattungen benötigt werden, für den Wohnungsbau zu nutzen, gibt das Nachrichtenportal evangelisch.de die Worte des Bischofs aus dem epd-Gespräch wieder. ++ (wg/mgn/18.02.19 – 033)

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