München/Wien/Berlin, 2. November 2018 (geno). Vor wenigen Tagen hat Helmut Lind, Vorstandsvorsitzender der Sparda Bank München eG, seine Funktion als Sprecher der Gemeinwohlökonomie-Bewegung (GWÖ) an Christine Miedl übergeben. Sie ist in der Münchner Sparda-Genossenschaftsbank Direktorin für Unternehmenskommunikation und das Nachhaltigkeitsmanagement verantwortlich.
Lind will künftig sein Engagement als GWÖ-Botschafter verstärken. Zu den Protagonisten der im Jahr 2010 von dem österreichischen Publizisten Christian Felber aus der Taufe gehobenen Initiative gehört auch der Diplom-Bankbetriebswirt Günter Grzega, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Sparda Bank München eG. Er leitet jetzt das Institut für Gemeinwohl orientierte Politikberatung (IGP).
Die Sparda-Troika hat Pionierarbeit auf dem Sektor der Gemeinwohlökonomie geleistet, die als ein Wirtschaftsmodell der Zukunft gilt. Sparda München ist mit 234.000 Mitglieder die größte Genossenschaftsbank Bayerns und die erste Gemeinwohl-Bank Deutschlands. Sie hat sich auf die Fahnen geschrieben, keine Investitionen in Atomkraft, in Rüstung und in Lebensmittelspekulation zu tätigen. Außerdem ist sie klimaneutral und nutzt zu 100 Prozent Ökostrom. Für jedes neue Mitglied pflanzt die Bank einen Baum in Oberbayern. Inzwischen wurden 58.000 junge Bäume gesetzt.
Die weltweit agierende Gemeinwohl-Ökonomie-Bewegung umfasst global 11.000 Unterstützer, mehr als 2.000 Aktivisten, mehr als 100 Regionalgruppen, 30 GWÖ-Vereine, 500 nach Gemeinwohl-Prinzipien bilanzierte Unternehmen, rund 60 Gemeinden und Städte sowie 200 Hochschulen. Zu den jüngsten „Gemeinwohl-Gemeinden“, die für ein alternatives, auf Kooperation und Solidarität beruhendes Wirtschaftssytem eintreten, gehört Valencia in Spanien. Die Regionalregierung verabschiedete im vergangenen Jahr einen Erlass, der die Anwendung des Gemeinwohls in der regionalen Gesetzgebung verankert. Danach sind Tourismus, Finanzwesen und Landwirtschaft am Gemeinwohl auszurichten. Die Universität von Valencia hat einen eigenen Lehrstuhl zu dieser alternativen Wirtschaftsweise installiert.
Um dem wachsenden Interesse und den steigenden Anforderungen der Bewegung gerecht zu werden, wurde vor einem Monat der Internationale GWÖ-Verband gegründet. Sein Hauptsitz ist Hamburg. In das sogenannte Management-Team wurden Bridget Knapper (Großbritannien), Pedro Olazabal (Spanien) und Manfred Jotter (Deutschland) berufen. Der Gründung vorausgegangen waren jahrelange Vorbereitung und intensive Gespäche über die richtigen und passenden Strukturen, heißt es in einer Mitteilung. Das Management-Team erstelle nun sein Tätigkeitsprogramm für die nächsten Monate, das dann mit der Mitgliederversammlung des Verbandes diskutiert wird. Ausschlaggebend für eine erfolgreiche Arbeit beider Körperschaften sei eine transparente Kommunikation zwischen Bewegung und Verband. ++ (gw/mgn/02.11.18 – 215)
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