Jeder fünfte Leipziger lebt in Genossenschaftswohnung – 88 Millionen Euro investiert

Leipzig, 15. August 2018 (geno). VSWG  „Leipzig wächst dynamisch. Aber Münchner Verhältnisse sind noch lange nicht in Sicht“. Das erklärte der Vorstand des Verbandes Sächsischer Wohnungsgenossenschaften (VSWG), Axel Viehweger, am Dienstag auf der ersten gemeinsamen Pressekonferenz der sieben Leipziger Wohnungsgenossenschaften. Von den insgesamt 293.000 Mietwohnungen der Großstadt befänden sich 53.313 Wohnungen in genossenschaftlicher Hand. Jeder fünfte Leipziger lebe in einer Genossenschaftswohnung. Zusammen mit den Wohnungsbeständen der städtischen Wohnungsgesellschaft LWB habe die organisierte Wohnungswirtschaft einen Marktanteil von 30,2 Prozent am Mietwohnungsmarkt.

Nach den Worten von Viehweger beträgt der Leerstand der Leipziger Wohnungsgenossenschaften 7,2 Prozent. Das entspreche 3.814 Wohnungen, die derzeit ungenutzt sind. Das ist verglichen mit den beiden anderen sächsischen Großstädten Dresden (2 Prozent) und Chemnitz (6,7 Prozent) die höchste Leerstandsquote. Entgegen den Prognosen der Stadt Leipzig werde daher nicht zwingend neuer Wohnraum benötigt, denn es gebe genügend Spielraum.

Die Vorstände der Leipziger Wohnungsgenossenschaften betrachten ihr Wirken als Beispiel für bezahlbares Wohnen bei sozialverträglichen Mieten. Die Durchschnittsmiete liege mit 4,87 Euro pro Quadratmeter deutlich unter den 5,29 Euro der Durchschnittsmiete der Stadt Leipzig und unter den 5,14 Euro in den LWB-Wohnungsbeständen. Selbst im Vergleich mit den Bestandsmieten der Dresdener Wohnungsgenossenschaften (5,42 Euro pro Quadratmeter) und der Chemnitzer Wohnungsgenossenschaften (5,02 Euro pro Quadratmeter) liegen damit die Leipziger Wohnungsgenossenschaften erheblich unter der Fünf-Euro-Marke. Eine sanierte Genossenschaftswohnung im Plattenbau kostet je nach Ausstattung und Sanierungsgrad im Fall der Neuvermietung zwischen fünf und sechs Euro pro Quadratmeter.

Im vergangenen Jahr investierten die Leipziger Wohnungsgenossenschaften insgesamt 88,8 Millionen Euro. Davon flossen 19,7 Millionen Euro in den Neubau von 262 Wohnungen, 23,2 Millionen Euro in die Modernisierung und  45,9 Millionen Euro in die Instandhaltung und Sanierung. In diesem Jahr soll diese Summe auf 100 Millionen Euro steigen. Dieses Geld fließt durch die Auftragsvergabe wieder zurück in den regionale Wirtschaft und in das Leipziger Handwerk.

Kritik übten die Genossenschaftsvorstände an der Stadtverwaltung. Die Stadtentwicklung solle sich weniger auf sogenannte Trendviertel sowie der Nachverdichtung und dem Neubau konzentrieren, sondern sich stärker dem Abbau vorhandener leerstehender Wohngebäude zuwenden. ++ (wg/mgn/15.08.18 – 160)

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