Kopenhagen, 10. August 2018 (geno). Der Ölpreisschock in den 70er und 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts hat in Dänemark für einen grundlegenden Umbau der Energieversorgung von einem zentralistischen in ein dezentrales System gesorgt. Das ist bis zum Jahr 2009 auf genossenschaftlicher Grundlage vollzogen worden, sagte Erik Christiansen, Vorstandschef der größten dänischen Offshore-Windgenossenschaft. Seine Middelgrunden Wind Turbine Cooperative in Kopenhagen sei das Vorzeigebeispiel. 1996 gegründet, nennen die 8.600 Genossenschaftsmitglieder inzwischen zehn Zwei-Mega-Watt-Anlagen im Öresund ihr eigen. Als „Goldeier“ gelten die Genossenschaften, weil sie billiger und innovativer sind, viel stärker im Kontakt mit den Bürgern stehen und weil ihre Aktivitäten transparent sind. Bereits im Jahr 2020 soll die Hälfte des Stroms aus Wind gewonnen werden. 2035 will sich das Land bei Strom und Wärme zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien speisen lassen. Die dänischen Genossenschaften beschränken sich auch nicht auf die Produktion von Elektrizität, sondern versorgen die Mehrheit der Dänen auch mit Wärme aus Biomasse.
Der Vorstandschef ist sich sicher, dass die Entwicklung in Dänemark nur möglich war und ist, weil die Gesetze den Energiekonzernen vorschreiben, dass ein Mindestanteil von 20 Prozent an allen Windparkprojekten den Bürgern vorbehalten sein müssen. Christiansen vergleicht das mit Mecklenburg-Vorpommern, wo seit Mitte des vergangenen Jahres eine kommunale Beteiligung zwingend vorgeschrieben ist. Es ist das bisher einzige deutsche Bundesland mit einer solchen Regelung. ++ (eg/mgn/10.08.18 – 157) www.genonachrichten.de, e-mail: mg@genonachrichten.de, Redaktion: Matthias Günkel (mgn), tel.0176 / 26 00 60 27 www.igenos.de, www.genossenschaftswelt.de, www.coopgo.de, www.geno-bild.de