Nachhaltiges Wirtschaften – München, 9. Juli 2018 (geno). Bayerns Genossenschaften haben ein Durchschnittsalter von 60 Jahren. Das ergibt eine Erhebung des Genossenschaftsverbandes Bayern (GVB), die anläßlich des Internationalen Genossenschaftstages am 7. Juli veröffentlicht worden ist. Das sei für ein Unternehmen ein hohes Alter. Mehr als ein Viertel der Kooperativen in dem süddeutschen Bundesland könnten sogar auf eine über hundertjährige Geschichte zurückblicken. Nach Ansicht von GVB-Präsident Jürgen Gros sind Genossenschaften ein Paradebeispiel für nachhaltiges Wirtschaften. „Ihre Wurzeln reichen vielfach bis ins 19. Jahrhundert zurück. So eine Historie ist nur möglich, wenn Unternehmen langfristig denken und bewusst mit ihren Ressourcen, Mitarbeitern und Kunden umgehen,“ schätzt der Verbandspräsident ein. Er verwies desweiteren auf das stattliche Lebensalter der bayerischen Volks- und Raiffeisenbanken, deren Durchschnittsalter 114 Jahre betrage. Das älteste Institut sei die Münchner Bank eG. Sie wurde vor 156 Jahren von 22 Handwerkern, Kaufleuten, Industriellen und Beamten gegründet. Sie hat gegenwärtig 56.000 Mitglieder. In Bayern sind heute 2,7 Millionen Einwohner Anteilseigner einer Genossenschaftsbank.
Wesentlich jünger sind im Freistaat die Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften mit 46 Jahren im Durchschnitt. Ihre Jugend ist dem Gründungsgeschehen der vergangenen Jahre geschuldet. So entstand ein gutes Drittel der GVB-Mitgliedsgenossenschaften erst nach der Jahrtausendwende. Im vergangenen Jahr kamen 19 neu zu der Landesorganisation dazu. Das „Nesthäkchen“ unter den Mitgliedsgenossenschaften ist die ÖkoRegio eG aus dem oberfränkischen Untersiemau, die in der Region produzierte Bio-Milch vermarktet.
Dem GVB gehören insgesamt 1.260 Genossenschaften an. Dazu zählen 244 Volks- und Raiffeisenbanken sowie mehr als 1.000 ländliche und gewerbliche Genossenschaften mit 2,9 Millionen Mitgliedern und rund 50.000 Beschäftigten. Der Verband betrachtet sich als eine der größten Wirtschaftsorganisationen in Bayern. Der GVB deckt nach Auskunft seines Pressesprechers Florian Ernst in seiner Organisationsstruktur zwar die meisten Branchen ab, jedoch nicht alle. Beispielsweise sind die rund 340 bayerischen Wohnungsgenossenschaften nicht Teil des GVB, sondern befinden sich unter dem Dach des Verbandes der bayerischen Wohnungswirtschaft (VdW Bayern). ++ (by/mgn/09.07.18 – 133)
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