Sturm in Thüringens größter Wohnungsgenossenschaft Carl Zeiss abgeebbt

Carl Zeiss WG. Jena, 8. Juni 2018 (geno). Nach monatelangen Turbulenzen und Auseinandersetzungen in der Wohnungsgenossenschaft Carl Zeiss Jena ist der Sturm zwischen  Mitgliedern, Vertretern, Vorstand und Aufsichtsrat spürbar abgeebbt. Der innere Friede ist eingetreten, nachdem die Mitglieder auf einer außerordentlichen Vertreterversammlung den Aufsichtsrat einstimmig abgewählt hatten. Jedes der acht Aufsichtsratsmitglieder ist geheim abgewählt worden mit mehr als 90 Prozent der Stimmen. 61 von insgesamt 72 Vertretern waren anwesend. Die Gründe und Vorwürfe gegenüber dem Aufsichtsgremium waren gravierend. Friedrich Wilhelm Gebhardt als gewählter Vertreter hatte sie deutlich benannt: Mangelnde Transparenz und rufschädigendes Verhalten.

Der Streit hatte sich an einer Personalie entzündet. Der Vertrag mit Vorstandsmitglied Klaus-Dieter Boshold sollte nach vier Jahren nicht verlängert werden.  Stattdessen hatte sich Thomas Buckreus in Stellung gebracht, der vor Jahren auf eigenen Wunsch die Jenaer Genossenschaft verlassen  und jüngst im sächsischen Freiberg als Chef der dortigen Wohnungsgenossenschaft mit steigenden Mietpreisen für Wirbel gesorgt hatte.

Seit Spätherbst vergangenen Jahres bat Gebhardt den Aufsichtsrat um Aufklärung wegen des Votums gegen Boshold. Die bekam er lange nicht – trotz mehrfacher Nachfragen. Daraufhin wurde die außerordentliche Vertreterversammlung organisiert. Der Aufsichtsrat kam mit einer eilig zusammengerufenen Informationsveranstaltung zu spät. Er wurde gestürzt. Nun soll eine neue Satzung entstehen, um Thüringens größte Wohnungsgenossenschaft auf Dauer in ruhige Fahrwasser zu schippern. ++ (wg/mgn/08.06.18 – 112)

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