Stuttgart/München, 13. April 2018 (geno). Die Interessengemeinschaft (IG) Eventus in Baden Württemberg und die Interessengemeinschaft (IG) Grundwerte in München bündeln ihre Kräfte. Unter der Bezeichnung IG Genossenschaften wollen sie künftig gegen betrügerische Entwicklungen in Genossenschaften vorgehen. Sie bilden dabei einen Gegenpol zu den starken genossenschaftlichen Prüfverbänden und zu den gegenwärtigen Verbandstrukturen. Die Initiative, die von Dorothee Zopp und Stefan Lay ins Leben gerufen wurde, soll wirksame Schritte gegen grobe Missbräuche der genossenschaftlichen Rechtsform, der innergenossenschaftlichen Demokratie und der kooperativen Grundwerte unternehmen. Außerdem will der Zusammenschluss dafür sorgen, dass betroffene Genossenschaftsmitglieder vor materiellem und finanziellem Schaden sowie diversen Formen der Repression bewahrt werden. Beispielsweise wurde die durch die Insolvenz der Wohnbaugenossenschaft Eventus eG schwer geschädigte Dorothee Zopp seit Dezember vergangenen Jahres von dem genossenschaftlichen Prüfverband vbw und dessen Anwaltskanzlei mehrfach mit Unterlassungsforderungen und Abmahnungen konfrontiert und unter Druck gesetzt. Allein im März dieses Jahres gingen bei dem Opfer des Eventus-Bankrotts drei derartige Drohschreiben ein. Zudem wurde Zopp von offiziellen Genossenschaftsveranstaltungen ausgesperrt. Das geschah beispielsweise bei dem vom Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband (BWGV) organisierten „Zukunftsforum Genossenschaften“, auf dem Ministerpräsident Winfried Kretschmann Gastredner war.
Zu den politischen Forderungen der IG Genossenschaften gehört, dass die Einlagen der Genossenschaftsmitglieder gesichert werden. Außerdem wird umfassende Transparenz verlangt. Beispielsweise sollen die Prüfberichte komplett veröffentlicht und den Mitgliedern ungekürzt noch vor der Generalversammlung zugesandt werden.
Die IG Genossenschaften ist damit durchaus vergleichbar mit den Initiativen „Genossenschaft von unten“, die sich in Berlin und Hamburg mit Unterstützung der örtlichen Mieterschutzvereine zusammengefunden haben und um ihre Mitspracherechte als Genossenschaftsmitglieder kämpfen. ++ (13.04.18 – 074)
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e-mail: mg@genonachrichten.de, Redaktion: Matthias Günkel (mgn), tel. 0176 / 26 00 60 27
1 Kommentar.
Das Genossenschaftsverbände die Geschäftspolitik „ihrer Genossenschaften“ vorgeben und sich wie die Eigentümer aufführen ist nicht zu akzeptieren. Das die Mitglieder der
Genossenschaftsbanken dieses Verhalten akzeptieren ist einfach zu erklären. Sie wissen nicht was sie tuen, sind obrigkeitshörig und desinteressiert.
Das genossenschaftliche Führerprinzip – seit 1934 der Standard – funktioniert. Die Genossenschaftsidee ist untergegangen. Die Anweisungen kommen von oben –
die ursprüngliche Genossenschaftsidee ist begraben.
Noch schlimmer sind betrügerische Geschäftsmodelle in denen die Aufsichtsräte zusammen mit ihrem Vorstand ,gemeinsam gegen die Mitgliederinteressen verstoßen – die Verbände zuschauen und die Aufsichtsbehörden wegschauen. Hier hilft auch kein Ruf nach der BaFin – sondern eine grundlegende Reform des Genossen-schaftsgesetz. Die Mitschuld der BaFin an dem desolaten Zustand des deutschen Genossenschaftswesen wird in der Genogate Affäre dokumentiert. 4 more follow genoleaks on twitter