ARD-Magazin „Plusminus“ durchleuchtet Genossenschaftsskandal in Baden-Württemberg

Stuttgart/Baden-Baden, 10. April 2018 (geno) .  Das vom Südwestrundfunk produzierte ARD-Magazin „Plusminus“ durchleuchtet den gegenwärtigen Genossenschaftsskandal in Baden Württemberg um die Eventus eG. In der Ankündigung für die  am morgigen Mittwochabend ausgestrahlte Sendung schreibt die Redaktion: „Weil die Genossenschaften nicht der staatlichen Finanzaufsicht unterliegen, haben fragwürdige Anbieter leichtes Spiel.“ Das betrifft die sich Wohnbaugenossenschaft nennende Eventus fraglos und schädigt den ansonsten positiv besetzten Ruf von Genossenschaft erheblich. Nach Darstellung der Plusminus-Redaktion ist die Mitgliedschaft in einer Genossenschaft keine Geldanlage, sondern eine Gesellschaftsbeteiligung, bei der im schlimmsten Fall der Totalverlust des eingezahlten Geldes droht. Dass er auch eintreten kann, beweist die inzwischen insolvente Eventus. Nach Ansicht des Insolvenzverwalter ist ein „Schneeballsystem“ aufgebaut worden, das nun zusammengebrochen ist.   

Wie die Landesregierung unter Ministerpräsident Winfried Kretschmann, der kürzlich noch das hohe Lied auf die Genossenschaftsidee und genossenschaftliche Vereinigungen bei einer Veranstaltung des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbandes (BWGV) gesungen hatte, sich in der nicht mehr unter der Decke zu haltenden Eventus-Misere positioniert, dürfte richtungweisend sein. Im Fokus steht vor allem das Landeswirtschaftsministerium sowie die verantwortlichen Aufsichts- und Prüfungsgremien, denen offenbar mächtige Schnitzer unterlaufen sind. Zu klären ist weiterhin, ob die Fehlentwicklung bei Eventus eher ein einzelnes Vorkommnis ist oder ob es sich um systemisch-strukturelle Schlaglöcher handelt. Die Anzeichen sprechen für Letzteres. Interessant wird sein, zu welchen Erkenntnissen und Schlussfolgerungen die verbraucherorientierte Plusminus-Redaktion kommt. ++ (me/mgn/10.04.18 – 071)

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