Berlin, 9. April 2018 (geno). Der Heimatforscher Manfred Teresiak erkundet seit vielen Jahren die Geschichte der größten und wohl bekanntesten Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) der bundesdeutschen Hauptstadt Berlin. Die Marzahner Genossenschaft wurde am 1. März 1953 in Ostberlin aus der Taufe gehoben. Zu den Gästen der Gründungsversammlung gehörten hohe Staats- und Parteifunktionäre der DDR. Die Veranstaltung fand in der damaligen Gaststätte der örtlichen Konsumgenossenschaft statt, die heute als Landhaus „Marzahner Krug“ firmiert. Es schrieben sich 31 Mitglieder ein. Davon waren aber nur fünf Bauern. Die Mehrzahl waren ehemalige Landarbeiter. Es handelte sich um eine LPG des sogenannten Typs I. In dieser Konstruktion war lediglich die gemeinsame Bestellung der Felder vorgesehen. Der Wechsel zu Typ III fand im Jahr 1955 unter dem Namen „Neue Ordnung“ statt. Zu diesem Zeitpunkt gab es bereits 100 Mitglieder. Auf den Flächen der Genossenschaft wurden vor allem Getreide, Kartoffeln und Futterfrüchte angebaut. Zu dem Sortiment gehörte Marzahner Tradition gemäß auch Gemüse auf Freiland und in Gewächshäusern.
Nach zahlreichen folgenden Auf- und Abspaltungen der LPG Berlin-Marzahn endete die Genossenschaftshistorie in den Wendejahren 1989/90. Ihr letzter Name war LPG Gemüseproduktion „Edwin Hoernle“. Sie war bei der Bevölkerung besonders beliebt, weil sie sich zusätzlich auf die Zucht und den Verkauf von Champignons und anderer Pilze spezialisiert hatte. ++(hi/mgn/09.04.18 – 070)
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