Oslo, 6. März 2018 (geno). Die norwegische Gesellschaft erweist sich bei näherem Hinsehen als kooperatives Mutter- und Musterland. Die starke egalitäre und basisdemokratische Tradition Norwegens reicht bis tief in die Geschichte des skandinavischen Landes zurück. Die norwegische Art an Konsens orientierter und integrierter Entscheidungsfindung geht auf eine historisch-kulturelle Tradition zurück, die auf Gleichheit und Gemeinsamkeit beruht. In der ursprünglichen ärmlichen Bauern- und Fischerkultur war jeder Einzelne wichtig, wurde einbezogen und gehört. In Norwegen waren schon zu Zeiten der Wikinger die Bauern in den Staatsapparat einbezogen.
Um diesen und anderen genossenschaftlichen Phänomenen auf die Spur zu kommen, unternahm der Zentralverband deutscher Konsumgenossenschaften (ZdK) im Jahr 2015 eine Studienreise nach Norwegen. Zu den Teilnehmern der Expedition gehörten Vertreter der Konsumgenossenschaft Burg-Genthin-Zerbst eG, der Konsumgenossenschaft SeehausenAltm. eG und des KONSUM „optimal-Kauf“ eG. Reiseziel war die Coop Norge SA, der mit umgerechnet 35 Milliarden Euro Jahresumsatz zweitgrößte Lebensmitteleinzelhändler des Landes. In den lokalen Konsumgenossenschaften sind insgesamt 1,4 Millionen Mitglieder. Fast jeder dritte Norweger ist angesichts der rund fünf Millionen Einwohner des Landes Coop-Mitglied. Allerdings kann jeweils nur ein Geschäftsanteil für den Gegenwert von 34 Euro erworben werden. Neben der umsatzgestützten Rückvergütung haben die Genossenschaftsmitglieder einen weiteren großen Vorteil: bei Coop kann gespart werden. Inzwischen summieren sich die Spareinlagen auf umgerechnet 850 Millionen Euro. ++ (no/mgn/06.03.18 – 047)
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