Agrargenossenschaften: Berlin/Frankfurt am Main/Düsseldorf, 16. Februar 2018 (geno).: Im Jahr 2016 wurden in der deutschen Landwirtschaft von 1,4 Millionen Mitgliedern der Agrar- und Raiffeisengenossenschaften fast 115.000 Mitarbeiter beschäftigt und mehr als 6.000 junge Leute ausgebildet. Sie erwirtschafteten mehr als 60 Milliarden Euro. Das geht aus einer aktuellen Studie der Deutschen Zentral-Genossenschaftsbank (DZ Bank) zum Agrarsektor hervor. Schon heute mache sich der Arbeitskräftemangel in der Landwirtschaft bemerkbar. Die „Verrentungswelle“ werde 2030 ihren Höhepunkt erreichen. Dem stehe eine weltweit wachsende Nachfrage nach Agrarprodukten gegenüber. Der Außenhandel gewinne ebenso an Bedeutung wie der Einfluss von Weltmarktpreisen.
Die strukturellen Veränderungen in der Landwirtschaft werden sich nach den Erkenntnissen der DZ Bank auch auf die Genossenschaften auswirken. Während der genossenschaftliche Förderauftrag bisher auf den Ausgleich von Wettbewerbsnachteilen für bäuerliche Familienbetriebe abzielte, könnte es künftig zu einer Wende der Genossenschaften hin zur landwirtschaftlichen Urproduktion führen. Es sei Ähnliches zu erwarten, wie es in den LPG-Nachfolgebetrieben in Ostdeutschland nach der Wende geschehen ist.
Der Studie zufolge sinkt die Gesamtzahl der Landwirtschaftsbetriebe in Deutschland von derzeit 275.000 bis zum Jahr 2040 auf 100.000 Unternehmen. Bei weitgehend unveränderter Gesamtnutzfläche in Deutschland steige die durchschnittliche Betriebsgröße von 60,5 auf 160 Hektar bewirtschafteten Bodens. Die Zahl der festen Arbeitsplätze in der Agrarwirtschaft werde sich auf 325.000 halbieren. Bis 2040 erhöhe sich die Zahl der Öko-Bauern auf 45.000. Die gegenwärtig ökologisch bebaute Fläche von zehn Prozent werde im Jahr 2040 ein Fünftel einnehmen. ++ (gr/mgn/16.02.18 – 035)
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