Hamm, 5. Januar 2018 (geno). Fast war es beschlossene Sache in der westfälischen Stadt Hamm. Der finanzielle Verlustbringer – die Eislaufhalle – sollte für immer geschlossen werden. Als die Eissportfreunde davon aus der Presse erfuhren, ging ein Ruck durch die Anhängerschaft. Acht Eishockey-Enthusiasten machten Nägel mit Köpfen und bildeten eine Bürgerinitiative zur Rettung des Eissports. In der Rekordzeit von vier Monaten wurde aus der Bürgerinitiative eine Genossenschaft. Die Hammer Eis eG überzeugte mit ihrem Konzept auch den Stadtrat, der das Vorhaben mit Zustimmung aller Fraktionen verabschiedete. Der Zeitdruck war immens, denn im September begann die Spielsaison des Eishockeyvereins „Hammer Eisbären“ in der dritthöchsten deutschen Liga. Sämtliche Wirtschaftsdaten wurden unter die Lupe genommen. Kostentreiber wurden eliminiert. Abriss- und Umbauarbeiten wurden ins Werk gesetzt. Um Startkapital zu sammeln, lief parallel eine intensive Werbeaktion für Genossenschaftsmitglieder an. Nach den Worten von Initiator Werner Nimmert gingen allein in den ersten fünf Tagen 30.000 Euro ein. Das entspricht 300 Geschäftsanteilen. 900 weitere Zusagen lagen inzwischen vor. Die Anteile sind mit einer jährlichen Verzinsung zwischen zwei und vier Prozent verbunden. Ziel ist, so Nimmert, 2.000 Anteile unter’s Volk zu bringen.
All das vollzog sich im Sommer 2015. Alle Planzahlen für das erste Jahr wurden erreicht. Hamm bleibt Eislaufstadt. Der Spielbetrieb konnte für die „Hammer Eisbären“ pünktlich aufgenommen werden. Und nicht nur das. Auch für die Jugendeishockey-Mannschaft und die 50.000 Hobby-Schlittschuhläufer aus der Stadt und Umgebung steht die modernisierte Eishalle weiterhin zur Verfügung. Ein neues Betreiberkonzept und die zahlreichen Neuerungen wie eine Lichtlasershow, bessere Akustik und zeitgemäße Beleuchtung lassen auch andere Veranstaltungen zu, mit denen Zusatzeinnahmen erwirtschaftet werden sollen. ++ (sp/mgn/05.01.18 – 005)
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