Flammersfeld/Berlin, 1. Januar 2018 (geno). Tag eins des Raiffeisen-Jahr2018 ist mit dem Neujahr angebrochen. Bereits in 90 Tagen wird der formal kalendarische Höhepunkt erreicht. Es ist der 200. Geburtstag des Gesellschaftsreformers und Genossenschaftspioniers Friedrich Wilhelm Raiffeisen. Am 30. März 1818 wurde Friedrich Wilhelm Raiffeisen in Hamm als Sohn des dortigen Bürgermeisters geboren. Später avancierte er selbst zum Bürgermeister, vor allem aber zu einem der Vordenker, Gründer und Bahnbrecher des deutschen Genossenschaftswesens. 1877 entstand auf sein Wirken hin nach Bildung des ersten Regionalverbandes genossenschaftlicher Darlehenskassen ein nationaler Dachverband. Davon gingen auch wichtige Impulse für die weltweite Ausbreitung des Genossenschaftswesens aus. Raiffeisen wurde zum Namensgeber und Synonym für einen ganzen Gesellschaftssektor, der Wohlfahrt und wirtschaftlichen Fortschritt in einer sehr spezifischen Gestalt verkörperte. Damals waren genossenschaftliche Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung noch unmittelbar und direkt erlebbar. Dem heute zu gedenken und Genossenschaften mit ihrer tiefgründigen Gesellschaftsgestaltung nachzuvollziehen, ist ein hoher Anspruch. Der Versuch kann gelingen, aber auch scheitern.
Diejenigen, die sich im Falle Raiffeisens an vorderster Stelle verantwortlich und zuständig fühlen, haben zunächst einmal im vergangenen Jahr ein Organisationsbüro in Berlin eingerichtet. Das geschah auf Grundlage der „Westerwälder Erklärung“, die von den maßgeblichen Verbänden, Organisationen und Vereinen mit der Deutschen Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft an der Spitze unterzeichnet wurde. Das Büro soll die Fäden über alle Jubiläums-Aktivitäten in der Hand halten. Inzwischen wurde der Bundespräsident als Schirmherr gewonnen. Das erscheint bislang der größte Wurf gewesen zu sein. Weitere Vorhaben lassen noch gewisse Zweifel darüber aufkommen, ob sie erwarteter und wegweisender Erinnerungskultur gerecht werden können. Überraschungen in jeder Richtung sind möglich. ++ (fr/mgn/01.01.18 – 001)
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Bereits am 23.März 1889 wurde der Schutz der Genossenschaftsmitglieder vor ihren Verbandsorganen angemahnt. Vor diesem Hintergrund hat igenos e.V. die Interessengemeinschaft der Genosseschaftsmitglieder die Aktion WV 23 März ins Leben gerufen