Heidelberg, 3. November 2017 (geno). Auf sieben Dächern der Baugenossenschaft „Neue Heimat“ in Nußloch bei Heidelberg hat die Heidelberger Energiegenossenschaft (HEG) im Frühjahr 2013 Solaranlagen zur Stromerzeugung errichtet. Die Solarmodule mit einer Fläche von insgesamt mehr als 3.000 Quadratmeter erzielen eine Spitzenleistung von 445 Kilowatt. Damit können 370.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugt werden. Das entspricht dem Elektroenergieverbrauch von mehr als 100 Vier-Personen-Haushalten. Das Pilotprojekt wurde von Naturstrom unterstützt. Es ist das erste Direktverbrauchskonzept einer Energiegenossenschaft auf Mehrfamilienhäusern in Deutschland. Es ist exemplarisch dafür, wie moderne Mitgliederteilhabe umgesetzt wird. Außerdem zeigt es, dass Solarstrom inzwischen günstiger ist als konventioneller Strom aus dem Netz und dass davon auch die Mieter profitieren können.
Um ein solches Mieterstrommodell erfolgreich umzusetzen, sind einige grundlegenden Entscheidungen notwendig. Eine davon ist die Installation eines sogenannten Summenzählers. Dieser Zweirichtungszähler wird unmittelbar nach dem Netzabgabepunkt platziert. Hinter dem Summenzähler liegen somit der Erzeugungszähler und alle anderen Zähler der Endabnehmer im Gebäude. Endkunden, die nicht an dem Modell teilnehmen möchten, werden mittels kaufmännisch bilanzieller Durchleitung beliefert und mit virtuellen Zählpunkten abgerechnet. Zudem muss die Genossenschaft die Abrechnung gegenüber den Bewohnern abwickeln.
„Zieht man alle Ausgaben für die Reststromlieferung und die Photovoltaik(PV)-Stromgestehungskosten inklusive Abgaben für den PV-Strom – EEG-Umlage und Umsatzsteuer – sowie die eigenen Kosten ab, bleibt unterm Strich ein Gewinn für die Genossenschaft und die Mieter profitieren von einem günstigen, stabilen Stromtarif“, schätzt HEG-Vorstand Nicolai Ferchl ein. Große ungenutzte Potentiale sieht der Vorstand für dieses Mieterstrommodell in urbanen Räumen schlummern. ++ (en/mgn/03.11.17 – 220)
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