Hubertus Knabe: „Rote Barone“ leiten ehemalige DDR-Agrargenossenschaften

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Berlin, 29. September 2017 (geno). Jetzt regieren die „Roten Barone“ über die landwirtschaftlichen Flächen in Ostdeutschland. Es sind die ehemaligen SED-treuen Chefs der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG), die über den Boden einstiger Kleinbauern herrschen und ihn zu riesigen Flächen zusammengelegt haben. Das erklärte der Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Hubertus Knabe, am Freitag im Deutschlandfunk. Dem widersprach die Ostbeauftragte Iris Gleicke energisch. Es handele sich nicht nur um Rote Barone. Sie machte deutlich, dass offensichtlich immer noch erhebliche Vorurteile, Missverständnisse und Unkenntnis über das konkrete Leben in der DDR bestehen. Die Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Wirtschaft und Energie und Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Bundesländer, für Mittelstand und Tourismus machte erhebliche Wissensdefizite hinsichtlich des vor 27 Jahren verschwundenen Staates aus.  Eine Hörerin aus Fulda symphatisierte mit der DDR-Landwirtschaftspolitik. Es sei ungeheuer clever gewesen, die Klein- und Kleinstflächen zusammenzuführen und auf diese Weise viel effizienter den Boden zu nutzen.

Der thematische Ausflug zu den DDR-Agrargenossenschaften in der Rundfunkdiskussion, die unter dem Titel „Vorbei, erledigt, abgehakt“ stand, war durch ein Bild des Moderators zustandegekommen. Es stammt von Piloten, die beim Überfliegen der DDR deren Staatsgebiet anhand der großen Bewirtschaftungsflächen der LPG identifizierten. ++ (lw/mgn/29.09.17 – 196)

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