Genossenschaftshochburg Berlin: Zwölf Prozent der Mietwohnungen in Genossenschaftshand

Berlin, 31. August 2017 (geno). Rund zwölf Prozent aller Berliner Mietwohnungen gehören Genossenschaften. Damit ist der Anteil deutlich höher als im gesamtdeutschen Durchschnitt mit 9,2 Prozent. Darüber informierte am Donnerstag der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) nach einer entsprechenden Auswertung. Besonders hoch sei der Anteil in den östlichen Bezirken Berlins, wo er bis zu 26 Prozent liegt. So erreichen die Bezirke Marzahn-Hellersdorf mit 26,1 Prozent, Lichtenberg mit 24,7 Prozent  und Treptow-Köpenick mit 22,8 Prozent die Spitzenwerte. Die niedrigsten Anteile genossenschaftlichen Wohnungsbestandes  wurden für Charlottenburg-Wilmersdorf (5,0 Prozent) und Friedrichshain-Kreuzberg (3,2 Prozent) registriert. Führend unter den westlichen Bezirken ist Reinickendorf mit 10,8 Prozent. Nach den Worten von BBU-Vorstand Maren Kern sind diese Unterschiede zwischen Ost und West sowie zwischen Innen- und Außenstadt historisch gewachsen.

Gemessen an den absoluten Zahlen steht der Bezirk Lichtenberg mit rund 35.000 Genossenschaftswohnungen auf dem ersten Rang einer solchen Skala. Es folgen Marzahn-Hellersdorf mit etwa 29.000 und Treptow-Köpenick mit rund 25.000 Genossenschaftswohnungen. In den westlichen Bezirken der Hauptstadt verfügt der Bezirk Tempelhof-Schöneberg mit rund 15.000 Genossenschaftswohnungen über den größten Bestand. Insgesamt gibt es in Berlin 200.000 Genossenschaftswohnungen, in denen schätzungsweise eine halbe Million Menschen zu Hause sind.

Parallel zu den Mietwohnungsmarktanteilen weist der Berliner Genossenschaftssektor auch bei den Neubauinvestitionen Rekordwerte aus. Sie waren 2016 gegenüber dem Vorjahr um rund 17 Prozent auf rund 160 Millionen Euro gestiegen. Es wurden 632 Genossenschaftswohnungen fertiggestellt und für 1.190 der Bau begonnen. Für dieses Jahr ist ein Anstieg der Neubauvorhaben um fast 32 Prozent auf rund 211 Millionen Euro vorgesehen. Das ist die höchste Bausumme, seit der BBU mit der Erfassung dieser statistischen Ziffern begonnen hat. In diesem Jahr sollen 725 Genossenschaftswohnungen an ihre künftigen Nutzer übergeben werden. Bis 2020 sollen es insgesamt 2.869 Genossenschaftswohnungen sein. Nach den Worten von Kern würden Berlins Genossenschaften noch mehr bauen, wenn sie geeignetes Bauland bekämen. Das wäre im Sinne sozialer Stadtentwicklung.

Dem BBU gehören 350 landeseigene, kommunale, genossenschaftliche, private und kirchliche Wohnungsunternehmen in Berlin-Brandenburg an. Die Mitgliedsunternehmen bewirtschaften etwa 1,1 Millionen Wohnungen. Das sind rund 40 Prozent aller Mietwohnungen in Berlin und fast 50 Prozent der Mietwohnungen im Land Brandenburg. ++ (wg/mgn/21.08.17 – 175)

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