Quebec, 26. Juni 2017 (geno). Eine aktuelle Studie des Internationalen Genossenschaftsverbandes (IGB) sieht das kooperative Wirtschaften klar im Aufwind. Dem neuen „World Co-operative Monitor“ zufolge kommen die 300 größten Genossenschaften der Welt auf einen Umsatz, der dem Bruttoinlandsprodukt von Frankreich entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Wachstum von 7, 2 Prozent. Das österreichische Magazin für Genossenschaften „cooperativ“ zitiert dazu IGB-Präsidentin Monique Leroux: „Das Interesse an Genossenschaften wächst weltweit; es lohnt sich, die Werbetrommel für das Genossenschaftsmodell zu rühren.“ Die Zahlen des Monitors seien ein zentrales Instrument für Bewusstseinsbildung, Politik und Forschung.
Die IGB-Studie bezieht sich auf Daten aus dem Jahr 2014, die aus verschiedenen Quellen wie nationalen und sektoralen Statistiken, Jahresberichten und Umfragen zusammengetragen werden. Zu der neuen Untersuchung lagen Zahlen von 2.370 Genossenschaften aus 63 Ländern vor. 1.420 davon haben einen Umsatz von mehr als 100 Millionen US-Dollar ausgewiesen. In Europa wurden 1.623 Genossenschaften unter die Lupe genommen, in Nord- und Südamerika 501, in Asien 234 und in Afrika zwölf.
Spitzenreiter und damit größte genossenschaftliche Organisation der Welt ist die französische Credit Agricole mit einem Bankertrag von 90 Milliarden US-Dollar. Es folgen auf den Plätzen zwei und drei die deutschen Volks- und Raiffeisenbanken sowie die BPCE-Gruppe aus Frankreich. Von den 300 größten Genossenschaften sind 39 Prozent im Versicherungssektor tätig, 32 Prozent in der Landwirtschaft, 19 Prozent im Groß- und Einzelhandel sowie sechs Prozent im Bankwesen.
Erstmals wurde in den Monitor ein eigener Abschnitt zur Kapitalstruktur der größten Genossenschaften aufgenommen. Darin wird die landläufige Annahme widerlegt, dass sich Genossenschaften bei der Kapitalbeschaffung schwerer tun als andere Unternehmen. ++ (gl/mgn/26.06.17 – 125)
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