Wolgast, 26. Mai 2017 (geno). Die Zahl Medien Genossenschaften wächst in Deutschland und Europa – und zwar fast in aller Stille. Die ebenfalls weitgehend unbekannte Oya Medien eG im vorpommerschen Klein Jasenow in der Nähe der Insel Usedom hat die Situation genauer unter die Lupe genommen und europaweit ein halbes Dutzend genossenschaftlichen Publikationsprojekte ausfindig gemacht. Dazu zählen Zeitungsvorhaben in Schweden, Tschechien und Spanien.
Auf der Iberischen Halbinsel sind die diesbezüglichen Aktivitäten besonders rege. So begeht in diesem Jahr das Printmagazin „La Marea“ seinen fünften Geburtstag. Initiatoren waren zwölf Redakteure, die durch die Insolvenz der Zeitung „El Publico“ arbeitslos geworden waren und dennoch als Journalisten weitermachen wollten. Sie gründeten „La Marea“ (die Flut). Nach einem Jahr hatten sich bereits 90 Genossenschaftsmitglieder zusammengefunden. Es konnten so neun Festangestellte für das Printprodukt arbeiten. Auf genossenschaftlicher Basis entstand in Spanien auch die Wirtschaftszeitung „Alternativas Economicas“ und eine lokale Tageszeitung im andalusischen Cadiz. ++ (me/mgn/26.05.17 – 104)
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Wikipedia: Die Mediengenossenschaft ist eine recht neue Form der Genossenschaft. In Deutschland wurden für die Zeitungen „die tageszeitung“ und „junge Welt“ Genossenschaften gegründet, um das notwendige Kapital für das unabhängige Medium zu akquirieren. In der deutschsprachigen Schweiz gibt die Genossenschaft infolink die unabhängige Wochenzeitung (WoZ) mit einer Auflage von 113.000 Exemplaren heraus. In Hamburg besteht ferner die „medien denk fabrik“ als Zusammenschluss von Dienstleistern der Medien- und Kulturbranche. Mediengenossenschaften sind eine Sonderform der Dienstleistungsgenossenschaft, bei der sich meist Kunden und Dienstleister zusammenschließen, um dem reinen Profitstreben bei Erstellung der Dienstleistung immaterielle Ziele entgegenzusetzen. Für Medien als Tendenzbetriebe kommen weitere ideelle Ziele der Mitglieder von Mediengenossenschaften hinzu.