Zwangskollektivierung. Leipzig, 4. Mai 2017 (geno). Bulgariens Genossenschafts- und Medienexperte, Dr. Ivo Indzhov, war am Donnerstag Gast der „Medientage Mitteldeutschland“ in Leipzig und äußerte sich bei einer Podiumsdiskussion zu der Sicht der Medien des Balkanlandes auf die aktuelle Migrationspolitik Deutschlands.
Erst vor mehr als einem Jahre hatte der Dozent von der St.-Kyrill-und-St. Method-Universität Veliko Trnovo bei einer Tagung an der Viadrina-Universität Frankfurt an der Oder einen tiefen Einblick in die Entwicklung der bulgarischen Genossenschaftsbewegung gegeben. Sie gilt als beispielhaft für den gesamten Balkan. Anfang des 20. Jahrhunderts registrierte das Land einen rasanten ökonomischen Zuwachs und zugleich einen Aufschwung des Genossenschaftswesens. Die Genossenschaftsidee verzeichnete vor dem Zweiten Weltkrieg nicht nur in Bulgarien, sondern im Balkan insgesamt große Erfolge. Sie trug zur allmählichen Verbesserung der Lebensverhältnisse bei. Mit der Vereinnahme im Sozialismus nach 1945 und der damit einhergehenden Zwangskollektivierung erlebte die Genossenschaftsidee starke Erschütterungen, die bis in die Gegenwart fortwirken. Sie ist aufgrund ihrer Instrumentalisierung im Sozialismus nach wie vor negativ konnotiert, so Indzhov. ++ (me/mgn/04.05.17 – 89)
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