Rio de Janeiro, 12. April 2017 (geno) Die Solidarische Ökonomie ist die Genossenschaftsbewegung des 21. Jahrhunderts. Das stellt der Wirtschaftswissenschaftler und Sozialpolitiker Paul Israel Singer fest, der mehr als ein Dutzend Jahre in Brasiliens Arbeitsministerium als Staatssekretär für die Kooperativen zuständig war. In Brasilien gebe es schätzungsweise zwischen 20.000 und 30.000 Betriebe der solidarischen Ökonomie. In ihnen seien rund drei Millionen Menschen tätig. Drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts des Landes entfallen auf diesen Sektor.
22 brasilianische Ministerien unterstützen inzwischen solche Initiativen, in denen die Selbstverwaltung als Waffe gegen die Arbeitslosigkeit und Armut benutzt wird. Sogar in kaum vorstellbare Bereiche ist nach Aussage von Singer diese wirtschaftliche und soziale Betätigung vorgedrungen. So habe das Gesundheitsministerium dafür gesorgt, dass landesweit 660 Genossenschaften von „Verrückten“ – also psychisch Kranken – existieren. Auch das Sammeln von Müll erfolgt zunehmend in Kooperativen. ++ (br/mgn/12.04.17 – 074)
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